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Unsere Toxikologen erreichen Sie direkt unter:
T. +49 4152 803-460
toxikologie(at)ladr.de
Stand: März 2025
Es handelt sich dabei um ein Methadonderivat mit einer Sulfonylgruppe. Es gibt noch keine Informationen von den europäischen oder deutschen Warnstellen.
Das Besondere an diesem Wirkstoff ist, dass es einen anderen Metaboliten als Methadon bildet und daher im weit verbreiteten EDDP-Test nicht anschlägt. Auch die Opiatimmunoassays reagieren nicht.
Die Wirkung ist vermutlich nicht so stark wie bei den Nitazen- oder Fentanyl-Derivaten. Wir wissen noch nichts zu Halbwertszeiten oder ob es sich um aktive Metaboliten handelt. Letzteres scheint aufgrund der Molekülstruktur sogar wahrscheinlich.
Bei wiederholter Einnahme kann es zu einer Akkumulation und zu steigenden Spiegeln kommen. Dies kann zu akuten Intoxikationen mit Atemstillstand und Verlängerung der QT-Zeit führen.
Auch Methadon ist ohnehin schon ein riskanter und schwer zu handhabender Wirkstoff bei nicht bestimmungsgemäßer Einnahme.
Bei der Diagnostik von Suchterkrankung kann die Laboranalytik einen objektiven Hinweis geben. Da das Konsumverhalten und die missbrauchten Substanzen allerdings oft unbekannt sind, ist ein möglichst großes analytisches Nachweisfenster anzustreben.
Auch in der ambulanten und stationären Suchttherapie spielt das toxikologische Drogen- und Medikamentenscreening eine wichtige Rolle. So lässt sich etwa der Therapieerfolg dokumentieren oder ein Beikonsum sowie Neukonsum frühzeitig erkennen.
Diese Substanzgruppen können wir nachweisen:
Diese und weitere Substanzen finden Sie auch in unseren LADR Leistungsverzeichnis A-Z
Je nach konkreter Fragestellung lassen sich Betäubungsmittel in Urin, Blut, Kapillarblut, Speichel, Haaren sowie Stoff und Pulver nachweisen. Da sich Urinproben unkompliziert gewinnen lassen und die Substanzen darin relativ lange nachweisbar sind, eignen sie sich für die meisten Fragestellungen. Um Manipulationen auszuschließen, müssen Urinproben allerdings unter Aufsicht genommen werden, was wiederum personalintensiv und für die Beteiligten unangenehm sein kann.
Auf Wunsch kann mittels Wangenabstrich ein genetisches Profil erstellt werden, das die sichere Zuordnung der Urinprobe zur Person ermöglicht.
Bei der Entnahme von Blut, Kapillarblut und Speichel ist Manipulation praktisch ausgeschlossen.
Für quantitative Bestimmungen während der Suchtherapie sollte Serum oder Kapillarblut verwendet werden. Der Nachweis von Abbauprodukten des Substituts dokumentiert die Compliance des Patienten.
Bei der Verwendung von Haarproben ist zu beachten, dass eine externe Kontamination zu unklaren Befunden führen kann. Stoff- oder Pulverproben können nähere Hinweise über die missbrauchte Substanz vor allem bei neuen psychotropen Substanzen (NPS) liefern.
Drogenanalyse aus Kapillarblut oder Speichel
Unser Drogenscreening erfolgt in drei Schritten:
Das Screening von Urinproben mit dem Immunoassay wird möglichst am Tag des Probeneingangs durchgeführt. Bei positivem Befund erfolgt die Bestätigungsanalytik in der Regel am Folgetag. Forensische Urinproben werden in der Regel innerhalb einer Woche befundet. Die Untersuchung von Kapillarblut und Speichel dauert etwa zwei Werktage, von Serum drei bis vier Tage und von Haarproben etwa zwei Wochen.
Eilige Proben müssen als „CITO-Probe“ gekennzeichnet werden. Bitte teilen Sie uns mit, bis wann der Befund benötigt wird, und geben Fax- und Telefonnummer an. Teilbefunde können vorab per Fax oder DFÜ übermittelt oder über die LADR LabApp eingesehen werden.
Alle Proben werden drei Wochen lang aufbewahrt, um gegebenenfalls weitere Analysen durchführen zu können.