Malariaprophylaxe

In Deutschland werden jährlich 500-600 Malariaerkrankungen gemeldet. Im Jahr 2010 waren es 617 Fälle, zwei Personen sind daran gestorben. Die meisten Erkrankungen (ca. 90%) wurden aus Afrika importiert, vor allem aus westafrikanischen Ländern. 

Die meisten Erkrankten haben keine Prophylaxe durchgeführt.

Zur Malariaprophylaxe gehören vier Kernpunkte:

  1. Risikobewusstsein
  2. Expositionsprophylaxe (Schutz vor Mückenstichen: z.B. Kleidung, Repellents, Moskitonetze)
  3. Chemoprophylaxe oder Stand-by Medikation (Notfall-Selbsttherapie)
  4. Verhalten bei Malaria (tropica): rasche Diagnostik und Therapie bei Fieber

Chemoprophylaxe

In Reiseländern mit hohem Übertragungsrisiko

  • Atovaquon/Proguanil
  • Mefloquin (seit 2016 in Deutschland nicht mehr vertrieben)
  • Doxycyclin (in Deutschland für diese Indikation nicht zugelassen, von WHO sowie weltweit empfohlen)

Eine regulär durchgeführte Chemoprophylaxe schließt eine Malaria nicht aus. Einen absolut sicheren Malariaschutz gibt es zurzeit nicht.

Stand-by Medikation

In Gebieten mit mittlerem oder niedrigem Malariarisiko

  • Artemeter/Lumefantrin
  • Atovaquon/Proguanil
  • Chloroquin (in Gebieten, wo keine resistenten Stämme vorkommen)

Die Notfallselbsttherapie sollte bei Malariaverdacht in Ausnahmefällen erfolgen: 

  • bei Fieber
  • falls ärztlicher Rat nicht innerhalb von 24 h eingeholt werden kann
  • die Reisenden sind mindestens 6 Tage im Endemiegebiet
  • Ansprechpartner

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