Erfahren Sie hier mehr über die Tox-ID, das sichere Proben-Identifikationssystem von LADR.
Weitere Informationen finden Sie unter Suchtmedizin.
Die Drogenbeauftrage der Bundesregierung, „Drogen und Suchtbericht,“ Berlin, 2019.
S3-Leitlinie „Screening, Diagnose und Behandlung alkoholbezogener Störungen“. AWMF-Register Nr. 076-001. Stand 01.01.2021
Urteilsbildung in der Fahreignungsbegutachtung - Beurteilungskriterien, 4. Auflage. ISBN: 978-3-7812-2047-8
Alkohol ist in unserem Kulturkreis unter den Rauschmitteln am weitesten verbreitet. Mit der Bestimmung von Ethanol kann eine Aussage über einen akuten Alkoholkonsum getroffen werden. Andere Parameter eignen sich zum Nachweis eines chronischen Alkoholkonsums.
Alkohol ist ein gesellschaftlich anerkanntes Suchtmittel, wie folgende Zahlen aus dem „Drogen- und Suchtbericht“ im Auftrag der Bundesregierung (1) belegen:
Alkoholbedingte Krankheiten zählen zu den 10 häufigsten weltweit. Allein in Deutschland werden jährlich etwa 100.000 Menschen auf Grund ihres Alkoholkonsums ambulant oder stationär behandelt.
Ca. 21.000 Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen ihres Konsums. Die volkswirtschaftlichen Kosten hierdurch belaufen sich allein in Deutschland auf ca. 60 Milliarden Euro pro Jahr.
Alkoholkonsum pro Tag | Bei Frauen | Bei Männern |
---|---|---|
Risikoarmer Konsum | Bis 12g | Bis 24g |
Riskanter Konsum | 12-40g | 24-60g |
Gefährlicher Konsum | 40-80g | 60-120g |
Hochkonsum | Mehr als 80g | Mehr als 120g |
Das Erkennen eines riskanten Alkoholkonsums oder einer Alkoholabhängigkeit ist entscheidend für eine rechtzeitige Intervention.
Allerdings: Die Diagnosestellung alkoholbezogener Störungen ist nicht immer einfach. Sowohl die kurzen Gesprächszeiten mit den Patienten als auch die soziale Anerkennung von Alkoholkonsum bei gleichzeitig negativer Stigmatisierung von Alkoholabhängigkeit erschweren den Umgang mit dem Thema.
Die Verdachtsdiagnose kann das Arzt-Patient-Verhältnis erheblich beeinträchtigen und sogar zum Kontaktabbruch führen. Eine Folge: Über 90 % der Erkrankten sind nicht in einer Therapie!
Die moderne Labordiagnostik leistet wichtige Hilfestellung sowohl beim Erkennen als auch bei der Therapie von Alkoholsucht. So können verschiedene Blut- und Urinmarker (siehe unten) Auskunft über den aktuellen, aber auch einen etwaigen dauerhaften Alkoholkonsum geben. Bei der Behandlung von Menschen mit Alkoholsucht wiederum werden zur Therapiekontrolle Untersuchungen auf Alkohol und seine Abbauprodukte durchgeführt.
Und das sind weitere Anwendungsbereiche für eine Alkoholbestimmung:
Nach Entzug der Fahrerlaubnis prüft die Führerscheinstelle, ob eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) erforderlich ist. Für den Abstinenznachweis im Rahmen dieser Fahrereignungsbegutachtung spielen Untersuchungen auf Alkohol und Alkoholmarker eine wichtige Rolle.
Weitere Informationen zur Fahreignungsdiagnostik für eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung finden Sie hier: MPU- und Abstinenznachweis-Informationen
Die Proben kommen hier beispielsweise aus den Bereichen Maßregel- und Strafvollzug, gerichtliche Anordnungen oder dem Straßenverkehr. Es werden Analysenmethoden mit niedrigen Nachweisgrenzen bevorzugt. Bei forensischen Fragestellungen werden hohe Anforderungen an die Qualität der Analysen gestellt.
Zudem ist die Rückverfolgbarkeit des gesamten Prozesses inklusive der Probennahme im Vier-Augen-Prinzip gefordert. Die Analytik der forensischen Alkohologie erfolgt in den LADR Laboratorien nach den geltenden Richtlinien und ist nach DIN 17025 für forensische Blutalkoholbestimmung akkreditiert.
Besonders in sicherheitsrelevanten Bereichen werden Arbeitnehmer hinsichtlich Alkoholmissbrauch getestet.
Markieren Sie unbedingt forensische Proben. Wir stellen Ihnen entsprechende Versandbeutel und Aufkleber zur Verfügung.
Bei allen Untersuchungen ist eine mögliche Probenmanipulation auszuschließen. Urinproben müssen daher unter Aufsicht genommen werden, mitgebrachte Proben dürfen nicht verwendet werden. Im Labor bestimmen wir routinemäßig den Kreatininwert, um eine Verdünnung durch hohe Flüssigkeitszufuhr auszuschließen. Bei Verdacht auf Probenmanipulation führen wir weitere Untersuchungen durch.
Gemeinsam mit der LADR Akademie bieten wir zertifizierte Fortbildungen an. Dazu zählt auch die Fortbildung "Fahreignungsbegutachtung". Die Inhalte entsprechen dem Curriculum CTU 2 nach Vorgabe der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin, Modul V. In dieser Fortbildung werden Ihnen die theoretischen Grundlagen und Hinweise zur praktischen Durchführung eines verwertbaren Kontrollprogramms kompakt präsentiert. Die Fortbildung stellen wir Ihnen als Video zur Verfügung, auf das Sie online jederzeit zugreifen können.