Humangenetische Indikationsstellung
Besteht die Indikation zu einer genetischen Diagnostik, so ergibt sich aus der klinischen Fragestellung oft eindeutig, welche Untersuchung indiziert ist:
z. B. klinische Verdachtsdiagnose «Down-Syndrom» = Chromosomenanalyse,
z. B. klinische Diagnose «Mukoviszidose» = molekulargenetische Analyse.
Weniger offensichtlich ist die durchzuführende Diagnostik bei «mentale Retardierung mit Verhaltensauffälligkeit» oder «primäre Sterilität».
Zu einer ganzen Reihe von Krankheitsbildern bzw. Risikokonstellationen gibt es inzwischen S2- bzw. S3-Leitlinien und Empfehlungen von Fachgesellschaften hinsichtlich zielführender Diagnostik, die auch die Abklärung genetischer Parameter mit einschließen.
Bei komplexen Fragestellungen – z.B. rezidivierende Aborte oder familiäres Krebsrisiko – kann es sinnvoll sein, den Patienten eine humangenetische Beratung anzubieten.
Klinische Fragestellungen in der Humangenetik (Beispiele)
Allgemeinmedizin
- Hämochromatose
- MODY-Diabetes
- Thrombophilie
- α-1-Antritrypsin
- Thalassämie, Hämoglobinopathien
- Chronische Pankreatitis
- Mittelmeerfieber
Andrologie
- Primäre Sterilität und Subfertilität (je nach Spermiogrammbefund)
- Azoospermie
Gynäkologie
- Invasive genetische Pränataldiagnostik „Fruchtwasseruntersuchung“. Nach Amniozentese (ab 14+.SSW) oder Chorionzottenbiopsie (10. bis 12.SSW)
- Am Abortgewebe wenn sonografisch Hinweise auf eine Chromosomenanomalie bestehen
- Rezidivierende Aborte
- Primäre Sterilität der Frau, Primäre Sterilität des Mannes, unerfüllter Kinderwunsch
- Primäre Amenorrhoe
- Sekundäre Amenorrhoe, prämature Ovarialinsuffizienz
- Familiäre Häufung von Krebserkrankungen
Pädiatrie
- Verdacht auf syndromale Erkrankung, Entwicklungsverzögerung, mentale Retardierung
- Herzfehler mit Verdacht auf syndromale Erkrankung
- Kleinwuchs
- Großwuchs
- Adipositas
- MODY-Diabetes
- Verzögerte oder prämature Pubertät bei Mädchen und Jungen
- Gedeihstörung
- Verdacht auf Stoffwechselstörung
- Mittelmeerfieber
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