Allergiediagnostik Labor

Für die Diagnostik von IgE-vermittelten Allergien stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Die häufigste Anforderung ist die Bestimmung von spezifischen IgE-Antikörpern.
  • Möglich ist die Durchführung von Screenings (z.B. SX1 (früher Phadiatop) für Inhalationsallergene oder fx5 zur Abklärung einer Nahrungsmittelallergie) oder die Bestimmung von Einzelallergenen.
  • Zudem sind immer mehr Allergenkomponenten (z.B. Bet v 1 der Birke) im Rahmen der sog. Molekularen Allergiediagnostik verfügbar.

Für eine Übersicht aktuell verfügbarer Allergenkomponenten steht die ImmunoCAP™ Allergenübersicht zur Verfügung

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Die Ergebnisse müssen immer im Zusammenhang mit der Klinik / Anamnese und evtl. durchgeführten Hauttesten beurteilt werden. Die Bestimmung von spezifischen IgE-Antikörpern aus Serum ist mit Hauttesten mittlerweile als gleichwertig zu betrachten.

Die Bestimmung von Gesamt-IgE ist hilfreich zur Beurteilung der spezifischen IgE-Werte. Gesamt-IgE alleine kann jedoch nicht zum Ausschluss einer Allergie benutzt werden, da ein normales Gesamt-IgE eine atopische Erkrankung nicht ausschließt.

Neben der Allergologie hat Gesamt-IgE auch eine Bedeutung bei der Diagnostik von Parasitosen und Immundefekten. Für spezielle Fragestellungen IgE-vermittelter Allergien oder bei möglichen pseudoallergischen Reaktionen stehen Teste auf zellulärer Basis zur Verfügung, zum Beispiel der Cellular Antigen Stimulation Test (CAST). Neben kommerziell verfügbaren Testsubstanzen können für beide Teste auch mitgeschickte Substanzen eingesetzt werden (z.B. Medikamente). Wichtig ist, dass für beide Teste frisches Blut benötigt wird. Bezüglich der Allergenverfügbarkeit wird eine vorherige telefonische Kontaktaufnahme angeraten.

Für die Diagnostik von verzögerten allergischen Reaktionen, wie zum Beispiel Kontaktallergien oder einige Medikamentenallergien, ist eine Abklärung mit IgE-Antikörpertesten nicht möglich. Hier besteht die Möglichkeit, einen Lymphozytentransformationstest (LTT) einzusetzen. Hierfür wird Heparin- UND Vollblut benötigt, das zwingend taggleich im Labor eingehen muss. Wie für IgE-Teste gilt auch hier, dass die Ergebnisse immer im Zusammenhang mit Klinik und Anamnese beurteilt werden müssen.

Wichtig!
Bei der Beurteilung von Testergebnissen – ganz gleich, ob sie aus dem Labor oder von einem Hauttest stammen – ist zu berücksichtigen, dass Allergietests nur eine Sensibilität bzw. Allergiebereitschaft anzeigen. Testergebnisse sollten daher nicht für sich allein, sondern im Zusammenhang mit möglichen Symptomen und Beschwerden betrachtet werden. Aus genanntem Vorgehen ist zu schlussfolgern, dass Diagnosestellung und Therapieentscheidung stets beim behandelnden Arzt liegen sollten.

CME-Fortbildung als Video: Allergie-Diagnostik mit IgE-Antikörpern

Die möglichen Symptome einer Allergie sind genauso zahlreich wie die in Frage kommenden auslösenden Allergene. Und die Übergänge zwischen Allergie und Unverträglichkeit sind klinisch manchmal eher fließend. Im Labor stehen verschiedene Testsysteme zur Verfügung, die jedoch richtig eingesetzt und interpretiert werden müssen. Neben einem kurzen Überblick über Diagnosemöglichkeiten der Allergie im Labor wird der Schwerpunkt des Vortrages auf spezifischen IgE-Antikörpern liegen. Ich zeige auf, bei welchen Fragestellungen IgE-Antikörper-Diagnostik hilfreich einsetzbar ist und wie man diese möglichst kosteneffektiv und zielführend einsetzt. Auch das immer mehr an Bedeutung gewinnende Thema der komponentenbasierten Allergie-Diagnostik wird Inhalt der Fortbildung sein. Nach Teilnahme an diesem von der Ärztekammer zertifizierten Kurs erhalten Sie 1 CME. 

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