Neben der speziellen Gerinnungsdiagnostik bieten wir Ihnen eine klinisch orientierte Beratung an:
T: 0800 4337868
haemostase(at)ladr.de
Die Blutgerinnung wird durch ein komplexes System aus über 30 Faktoren reguliert, deren Zusammenspiel die lebenswichtige Balance zwischen Blutung und Thrombose gewährleistet.
Neben seltenen ererbten oder erworbenen Blutungsleiden (Hämophilie A und B, von Willebrand-Syndrom etc.) stellen präoperative Gerinnungsdiagnostik sowie Gerinnungsprobleme in der Intensivmedizin, insbesondere medikamenten-assoziierte Blutungsneigungen den behandelnden Arzt in Klinik und Praxis vor komplexe Fragestellungen.
Die Diagnostik thrombophiler Diathesen, die zur Entstehung von Thrombosen, Embolien, Schlaganfall, KHK, Herzinfarkt, pAVK, Hörsturz oder Augenvenenthrombosen führen können, gehören ebenso zu unserem diagnostischen Spektrum.
Unsere Abteilung Hämostaseologie versorgt die behandelnden Ärzte nicht nur mit den quantitativen Resultaten, sondern hilft individuell mit fallbezogenen Interpretationen, Hinweisen zu rationeller Diagnostik, zur Spezifizierung der Untersuchungsanforderungen, z.B. bei der Überwachung von Therapien sowie zu den therapeutischen Optionen.
Ein Team aus erfahrenen MTA´s und Ärzten, die langjährige klinische Erfahrungen auf dem Gebiet der Hämostaseologie haben, ist mit Hilfe modernster Analyseautomaten in der Lage, neben den Globalwerten der Gerinnung ein umfangreiches Spektrum an Einzelfaktoren, Inhibitoren, Aktivierungsmarkern, sowie die Messung der Thrombozytenfunktion zeitnah anzubieten. Die Spezialkenntnisse aller Mitarbeiter werden in umfangreichen Schulungen und Weiterbildungen fortentwickelt, um den rasanten Entwicklungen auf diesem Gebiet Rechnung tragen zu können.
Zur Abklärung einer Thrombophilie bei positiver Familienanamnese oder nach stattgehabter Thrombose oder Embolie führen wir eine Stufendiagnostik durch, die alle heute als relevant erachteten thrombophilen Faktoren erfasst, so dass kostenintensive Folgeuntersuchungen nur bei auffälligen Basis-Werten erstellt werden.
In einer Häufigkeit von 0,5-2% aller mit unfraktioniertem Heparin behandelten Patienten kommt es zwischen dem 3. und 15. Behandlungstag zu einem Thrombozytenabfall auf <50% des Ausgangswertes, meist auf 50-100/nl. Dem Thrombozytenabfall liegt die Bildung von PF4-Heparin-Komplexen, also eine immunologische Ursache, zugrunde.
Das Risiko, in dieser Situation arterielle oder/und venöse Thrombosen oder Embolien (whiteclotsyndrome) zu entwickeln, liegt bei ca. 50-75%.
In ca. 30% kommt es erstnach Auftreten von Gefäßverschlüssen zur Thrombopenie.
Besonders gefährdet, eine HIT zu erleiden, sind Patienten, die lokalisierte Hautreaktionen nach s.c. Heparin-Injektionen (Nekrose oder Erythem) zeigen. Die Mortalität der Erkrankung ist mit 20% hoch.
Die Beurteilung der angeborenen oder medikamentös induzierten primären Hämostase ist wichtig bei folgenden Indikationen:
Der Plättchenfunktionsanalyzer PFA-200 hat sich als sensitive Methode zur Feststellung der primären Hämostase bewährt. Als Alternative der schlecht standardisierten Blutungszeit nach Marx simuliert der PFA-200 in vitro eine Blutstillung in Anwesenheit der Thrombozyten (in vitro Blutungszeit) im Vollblut.
Da die Analyse innerhalb von 4 Stunden nach Blutentnahme erfolgen muss, sollte die Blutentnahme erst kurz vor Eintreffen des Laborkuriers durchgeführt werden. Bitte melden Sie diese Proben im Gerinnungslabor (Tel. 04152 803-183) an. Alternativ kann die Blutentnahme direkt im Labor erfolgen. Die Patienten können werktags ohne Anmeldung zum LADR Zentrallabor Dr. Kramer & Kollegen in Geesthacht kommen. Entnommen werden sollten 3 Citrat-Röhrchen, die mit einem Gummiband umwickelt werden sollten, da sie im Labor nicht zentrifugiert werden dürfen. Bitte geben Sie „PFA” sowie die Fragestellung und die aktuelle Medikation auf einem Laborauftrag (Muster 10 Formular) an.