Häufig unerkannt: Sekundärer Hypertonus

Primärer Hypertonus tritt oft ohne klar erkennbare Ursache auf und wird durch Lebensstilfaktoren wie Ernährung und Bewegung sowie durch genetische Veranlagung beeinflusst.

Beim sekundären Hypertonus hingegen sind die Symptome in der Regel auf die auslösende Grunderkrankung oder den zugrundeliegenden medizinischen Zustand zurückzuführen.

Endokrine Störungen (z.B. Conn-Syndrom, Phäochromozytom oder Hyperthyreose), aber auch Nierenerkrankungen wie Nierenarterienstenosen sind mögliche Auslöser eines sekundären Hypertonus. Eine führende Ursache ist der primäre Hyperaldosteronismus (PHA), auch Conn-Syndrom genannt. Dabei wird in der Nebenniere zu viel Aldosteron produziert, das den Natrium- und Kaliumhaushalt im Körper reguliert.

Aufgrund der proinflammatorischen und prothrombotischen Effekte von Aldosteron ist das kardiovaskuläre Risiko bereits bei mäßig erhöhten Blutdruckwerten signifikant erhöht. Dennoch wird der PHA häufig nicht erkannt und bleibt daher unterbehandelt. Daher ist es wichtig, Verdachtsfälle, insbesondere bei therapieresistenter Hypertonie, abzuklären und den Aldosteron-Renin-Quotienten zu überwachen.

Das Phäochromozytom tritt zwar deutlich seltener auf als der PHA, erfordert jedoch aufgrund seines potenziell fatalen Verlaufs eine niedrige Schwelle für die diagnostische Abklärung. Hypercortisolismus oder Hyperthyreose können ebenfalls Ursache einer sekundären Hypertonie sein. Die Vielfalt der zugrundeliegenden Ursachen und die Tatsache, dass sich die Symptome der sekundären Hypertonie mit denen anderer Erkrankungen überschneiden, können die Differentialdiagnose der sekundären Hypertonie verkomplizieren.

Ausführliche Informationen zu den verschiedenen Erkrankungen, die als Ursache für einen sekundären Hypertonus in Betracht kommen, sowie eine Übersicht über Laboruntersuchungen bei Verdacht auf einen sekundären Hypertonus entnehmen Sie bitte unserem neuen LADR informiert „Sekundärer Hypertonus“.