Welt-Sepsis-Tag: Schnelles Erkennen rettet Leben

Sepsis, oft auch Blutvergiftung genannt, ist die schwerste Verlaufsform einer Infektion, die unbehandelt zu Organversagen, Gewebeschäden und im schlimmsten Fall zum Tod führt.

Sepsis kann jeden treffen, unabhängig von Alter und Gesundheitszustand. Eine Sepsis tritt häufig als Komplikation von zunächst harmlos scheinenden Infektionen wie Blasenentzündung, grippalem Infekt oder Lungenentzündung auf. Jährlich erkranken in Deutschland mindestens 230.000 Menschen an einer Sepsis – mindestens 85.000 sterben daran. Im Krankenhaus sterben doppelt so viele Menschen an einer Sepsis wie an Schlaganfall und Herzinfarkt zusammen. Diejenigen, die eine Sepsis überleben, leiden häufig unter belastenden Spätfolgen.

Im Anfangsstadium ist eine Sepsis oft schwer zu erkennen, da die ersten Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Müdigkeit oder schneller Herzschlag auf viele verschiedene Erkrankungen zutreffen können. Ein bisher unbekanntes schweres Krankheitsgefühl, plötzlich auftretende Verwirrtheit, erhöhter Puls bei gleichzeitig erniedrigtem Blutdruck können auf den Beginn einer Sepsis hinweisen. Gerade bei der Sepsis ist eine frühzeitige Diagnose entscheidend: Wird die Behandlung innerhalb der ersten Stunde eingeleitet, steigt die Überlebenschance auf 90 %. Nach 36 Stunden hingegen beträgt die Überlebenschance nur noch 20 %.

Die Blutkultur im Labor ermöglicht die Isolierung und Identifikation des kausalen Erregers im Blutkreislauf der Patient*innen und ist der Goldstandard der Diagnostik bei einer Sepsis. Eine gezielte und adäquate Antibiotikatherapie kann eingeleitet werden, um die schwere Infektion zu bekämpfen. Für die mikrobiologische Diagnostik ist es wichtig, dass die Probe  unbedingt vor der ersten Dosis einer antiinfektiven Therapie entnommen wird, da diese die Vermehrung der Mikroorganismen nachhaltig einschränkt.

Weitere Informationen zu Entnahmezeitpunkt und –technik sowie zum Vorgehen bei positiven Blutkulturen entnehmen Sie bitte unserem LADR informiert „Blutkulturdiagnostik: Tipps für den klinischen Alltag“.