Nicht erkannt, nicht behandelt: Hohe Dunkelziffer bei Diabetes

Jedes Jahr am 14. November findet der Weltdiabetestag statt, der sich inzwischen zu einem globalen Aktionstag zur Sensibilisierung für Diabetes entwickelt hat.

Jedes Jahr am 14. November findet der Weltdiabetestag statt, der sich inzwischen zu einem globalen Aktionstag zur Sensibilisierung für Diabetes entwickelt hat. Diabetes ist weltweit eine der häufigsten nicht übertragbaren Erkrankungen. Die dokumentierte Zahl der Menschen mit Typ-2-Diabetes liegt aufgrund steigender Prävalenz im Jahr 2023 bei mindestens 8,9 Millionen (1). Die Dunkelziffer wird auf mindestens 2 Millionen geschätzt.

Diabetes mellitus ist der Sammelbegriff für heterogene Stoffwechselstörungen mit chronischer Hyperglykämie als Leitbefund. Diabetes, insbesondere Typ-2, kann mit einer Vielzahl chronischer Erkrankungen wie Herzerkrankungen, Schlaganfall und Adipositas einhergehen. Das Vorhandensein mehrerer Erkrankungen erschwert die Therapiekontrolle des Diabetes. Die Komplikationen aufgrund hoher Blutzuckerwerte und schlecht eingestelltem Diabetes können zu Erblindung, Nierenversagen und dem Verlust von Gliedmaßen durch diabetische Neuropathie führen. Menschen mit Diabetes haben zudem ein dreifach erhöhtes Risiko, an Parodontitis zu erkranken. Auch schwere Verläufe der Parodontitis sind häufiger.

Früherkennung und Prävention des Diabetes sind unerlässlich, um nicht nur das Risiko von Folgeerkrankungen durch hohe Blutzuckerspiegel über einen längeren Zeitraum zu minimieren, sondern auch um die Lebensqualität zu verbessern. Im Rahmen der Gesundheitsuntersuchung ab dem 35. Lebensjahr, die von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen wird, ist eine Glucosebestimmung vorgesehen. Ab dem 35. Lebensjahr kann diese Untersuchung alle drei Jahre in Anspruch genommen werden. Patient*innen sollten daher regelmäßig auf diese Chance zur Früherkennung hingewiesen werden.

Neben den bekannteren Typ-1- und Typ-2-Diabetes stellt der Maturity Onset Diabetes of the Young (MODY), ein dominant vererbter Gendefekt, eine wichtige Differentialdiagnose dar. Für die Bestimmung der richtigen Langzeitprognose und die Wahl der optimalen Therapie ist die molekulargenetische Diagnosestellung für betroffene Patient*innen essentiell.