Indikation

Überwachung bei Substitutionstherapie, V.a. Missbrauch

Hinweis

Nachweis von Methadon und anschließende Differenzierung von Methadon und seinem Metaboliten EDDP

Material

Serum, Urin, Speichel, Kapillarblut, Mekonium

Referenzbereich

siehe Befundbericht

quantitativ/qualitativ

Hinweis

bei einer gezielten Anforderung kann auch mittels einer enantioselektiven Methode die Konzentration von l- und d-Methadon bestimmt werden

Weitere Informationen zu Materialauswahl, Methodik und ggf. erforderlicher Bestätigungsanalytik unter:

Bestellen Sie hier unser Kompendium Toxikologie Best.-Nr. 111252 bei unserem Partnerunternehmen Intermed. Freecall: 0800 0850-113 Freefax: 0800 0850-114


Methadon ist im Urin ca. 3 Tage nachweisbar. Die individuell variable Halbwertszeit, die breite Spanne der Bioverfügbarkeit (41 - 99 %), der Einfluss des pH-Werts im Urin und die unterschiedlichen Dosierungen führen zu Schwankungen in den Messergebnissen. Das Gleiche gilt für die Bestimmung im Serum. Trotzdem ist der Nachweis von Methadon im Rahmen der Substitutionsbehandlung zum Nachweis der Compliance wichtig, insbesondere bei „take home“-Dosen. Der Serumspiegel hilft bei der „Einstellung“ des Patienten auf eine optimale Konzentration. Bei Vergabe des Racemates aus l- und d-Methadon kann eine enantioselektive Methode Aufschluss über die Konzentration des wirksamen Anteils (l-Methadon) geben. Die quantitative Bestimmung kann auch aus dem Kapillarblut erfolgen.

Der Nachweis des Methadon-Metaboliten EDDP im Urin mittels Enzymimmunoassay ist gängige Praxis. Dabei wird ausschließlich verstoffwechseltes Methadon nachgewiesen. Die nachträgliche Zugabe von Methadon zu abgegebenem negativen (drogenfreiem) Urin, das so genannte „spiken“, kann damit sicher nachgewiesen werden. Falsch negative Befunde für Methadon in sehr alkalischen Urinen (pH-Wert > 8), die auf eine niedrige Methadonclearance deuten, können anhand der EDDP-Konzentration verifiziert werden, da die EDDP-Ausscheidung durch den pH-Wert kaum beeinflusst wird.

Der Nachweis, dass ein Patient nachträglich Methadon zum Urin gegeben hat („spiker“), sollte bei negativem EDDP-Test durch eine Bestätigungsanalyse abgesichert werden.

Der Beikonsum der in der nachfolgenden Tabelle aufgeführten Substanzen kann zu Wechselwirkungen mit Methadon führen:

Hinweis

Nebenwirkungen, insbesondere die Atemdepression, können durch Alkoholkonsum verstärkt werden!