Drogenanalytik / Drogen-, Medikamentenscreening
Drogenscreening im Urin
Durchgeführt an folgenden Laboren
- LADR Laborzentrum Baden-Baden
- LADR Laborzentrum Bremen
- LADR Laborzentrum Nord
- LADR Zentrallabor Dr. Kramer & Kollegen
- LADR Laborzentrum an den Immanuel Kliniken Zweigpraxis Rüdersdorf des MVZ Laborverbunds
- MVZ Labor im Sommershof
- LADR BAG Brandenburg des LADR MVZ Neuruppin und des MVZ Laborverbunds
- LADR Laborzentrum Recklinghausen
- LADR Laborzentrum Nord-West
Hinweis
Chromatographisches Screening
Material
20 mL Spontanurin
Hinweis
Alle Proben werden im Labor für ca. 3 Wochen nach Befunderstellung asserviert, um ggf. nachgeforderte Analysen durchführen zu können.
Referenzbereich
siehe Befundbericht
Hinweis
Positive Ergebnisse im Screening-Test können auf unerwünschte Kreuzreaktionen zurückzuführen sein und werden durch eine zweite, meist chromatographische Methode (z.B. LC-MS/MS) bestätigt.
Untersuchung auf Probenmanipulation/Identitätsprofil
Ein wichtiger Aspekt in der toxikologischen Analytik ist die Probensicherheit. Dabei kommt der Aufdeckung von Probenmanipulationen (z.B. Zugabe exogener Substanzen, Aufnahme hoher Flüssigkeitsmengen) immer größere Bedeutung zu. Aus diesem Grund geben wir auf dem Befund sehr ausführlich wichtige Parameter an, die eine Verfälschung der Urinprobe anzeigen können:
• Creatinin • pH-Wert • Nitrit, Chromate, Bleichmittel • Enzymreaktion • Geruch, Färbung • Glutaraldehyd etc.
Hinweis
Die Überprüfung auf Austausch der Urinprobe kann an Hand des sogenannten Identitätsprofils kontrolliert werden. Hierbei wird ein Abgleich nichtcodierender DNA-Abschnitte von Epithelzellen aus dem Urin mit denen eines Wangenabstrichs durchgeführt.
siehe auch
IdentitätsprofilDurchgeführt an folgenden Laboren
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Drogenscreening im Serum
Durchgeführt an folgenden Laboren
Material
4 mL Serum
Referenzbereich
siehe Befundbericht
Zur Bestimmung von Betäubungsmitteln im Serum werden (wie im Urin) zunächst immunchemische Methoden auf Amphetamin/Designeramphetamine, Barbiturate, Benzodiazepine, Kokain, Methadon, Opiate und Cannabis in Kombination mit einer systematisch toxikologischen Analyse mittels GC/MS durchgeführt. Positive immunchemische Ergebnisse werden mittels einer chromatographischen Analyse bestätigt. Die Bestätigungsanalysen erfolgen nach Möglichkeit quantitativ, so dass eine Beurteilung der pharmakologischen Beeinflussung stattfinden kann.
Drogenscreening im Kapillarblut
Durchgeführt an folgenden Laboren
Material
0,1 mL Kapillarblut in spez. Entnahmeröhrchen
Referenzbereich
siehe Befundbericht
Das Drogenscreening im Kapillarblut wird mittels einer hoch empfindlichen LC-MS/MS-Methode durchgeführt. Es erfolgt ein qualitativer bzw. semiquantitativer Nachweis von Amphetamin/Designeramphetaminen, Benzodiazepinen, Kokain, Methadon, Opiate, Cannabis, Opioide, z-drugs und Buprenorphin. Die Probengewinnung ist einfacher und weniger invasiv als eine normale Blutabnahme. Im Gegensatz zur Analytik im Urin kann eine Manipulation ausgeschlossen werden, ohne eine zeitaufwendige Urinabgabe unter Sicht durchführen zu müssen.
Drogenscreening im Speichel („oral fluid“)
Durchgeführt an folgenden Laboren
Material
1 mL Speichel („oral fluid“) in spez. Entnahmeröhrchen
Referenzbereich
siehe Befundbericht
Der Nachweis von Drogen und Pharmaka im Speichel erfolgt mittels LC-MS/MS. Im Speichel sind die Wirkstoffe in höheren Konzentrationen vertreten als im Serum. Dieses bietet Vorteile für den Nachweis von synthetischen Cannabinoiden oder Heroin. Das Substanzspektrum entspricht dem des Kapillarbluts.
Drogenscreening im Mekonium
Durchgeführt an folgenden Laboren
Material
Mekonium (möglichst vollständige Probe)
Referenzbereich
siehe Befundbericht
Im Mekonium kann ein Betäubungsmittelkonsum der Mutter in der Schwangerschaft nachgewiesen werden, so dass postnatal Maßnahmen zum Schutz des Kindes eingeleitet werden können. Es erfolgt ein Nachweis von Amphetamin/Designeramphetaminen, Benzodiazepinen, Kokain, Methadon, Opiaten, Cannabis, Opioiden, z-drugs und Buprenorphin.
Drogenscreening im Haar
Durchgeführt an folgenden Laboren
Material
200 mg Haar
Hinweis zum Material:
(etwa bleistiftdicke Strähne) in Alufolie versenden
Referenzbereich
siehe Befundbericht
Im Rahmen der Fahreignungsdiagnostik oder anderer Fragestellungen können im Kopfhaar Amphetamin/Designeramphetamin, Benzodiazepine, Kokain, Methadon, Opiate, Cannabis, Opiode, Buprenorphin oder Ethylglucuronid nachgewiesen werden. Die Analysen erfolgen nach DIN 17025 für forensische Zwecke.
Drogenscreening bei Fahreignungsdiagnostik
Durchgeführt an folgenden Laboren
Material
20 mL Urin
200 mg Haar
Hinweis zum Material:
(etwa bleistiftdicke Strähne) in Alufolie versenden
Referenzbereich
siehe Befundbericht
Die Analytik für die Fahreignungsdiagnostik kann in Urin oder Haaren durchgeführt werden. Hierbei müssen spezielle Vorgaben entsprechend DIN 17025 für forensische Zwecke erfüllt werden. Somit muss die Indikation dem Labor mitgeteilt werden. Die Anforderung sollte mit einem speziellen Anforderungsschein «Fahreignungsdiagnostik» erfolgen. Probenahme und Einbestellung müssen nach standardisierten Vorgaben erfolgen.
LADR informiert Nr. 249: Abstinenznachweise im Rahmen der Fahreignungsbegutachtung (MPU)
Wichtige spezifische Informationen zu Anforderung, Materialauswahl und Methodik
Immunchemisches Screening
Wichtige Drogen und Medikamente können schnell und mit hoher Empfindlichkeit mittels Enzymimmunoassays (EIA) nachgewiesen werden. Im Vergleich zu Teststreifen (Sticks) können Enzymimmunoassays eine um den Faktor 2 - 6 (je nach Parameter) höhere Empfindlichkeit aufweisen. Ablesefehler – bei Teststreifen eine häufige Fehlerquelle bei schwach positiven Befunden – sind bei der automatisierten photometrischen Messung nahezu ausgeschlossen. Im Gegensatz zu Teststreifen können Enzymimmunoassays quantitative Ergebnisse liefern und unterliegen im Labor einer ständigen Qualitätskontrolle. Die quantitativen Messwerte werden auf die Creatininkonzentration bezogen auf dem Befund angegeben.
Anmerkung
Kreuzreaktionen können zu falsch positiven Befunden führen
Chromatographisches Screening
Im chromatographischen Screening mittels HPLC-UV können schnell und kostengünstig mehrere hundert Drogen und Medikamente in toxisch und therapeutisch relevanten Konzentrationen in Urinproben nachgewiesen werden. Die HPLC ist eine gute Ergänzung zum immunchemischen Screening. Einige der im Screening detektierbaren Substanzen sind für den Nachweis eines Beikonsums von Bedeutung, da sie z.B. den Metabolismus des Methadons beeinflussen können.
Ein noch größeres Spektrum an Betäubungsmitteln kann durch die systematisch toxikologische Analyse mittels GC/MS erfasst werden. Diese Methode kann bei speziellen Fragestellungen wie dem Verdacht auf eine Intoxikation eingesetzt werden. Die Spektrenbibliothek enthält einige Tausend toxikologisch relevante Substanzen.
Schwerer flüchtige Substanzen, die mit GC/MS nicht empfindlich genug erfasst werden können, sind häufig mit dem sogenannten Multi Target Screening mittels LC-MS/MS nachweisbar.
Für eine optimale Analysesteuerung und um im Befund gezielt auf Ihre Frage eingehen zu können, bitten wir Sie, die Fragestellung möglichst präzise zu definieren. Der »Laborauftrag Drogen« (Best.-Nr.: 111531) erleichtert Ihnen die gezielte Anforderung.
HPLC-UV Screeningmethode für Drogen und Medikamente: trizyklische Antidepressiva, Phenothiazine, Carbamazepin etc.
GC/MS-Screening auf psychotrope Substanzen:
Nachweismethode von diversen Drogen und Medikamenten. Mehrere 1000 Substanzen nachweisbar. Die Methode besitzt durch das Massenspektrum der einzelnen Analyten eine hohe Selektivitat.
Pflanzliche Drogen (Multitasking Screening):
GC/MS-Screening auf Alkaloide mit psychotroper Wirkung.
Analyten: Scopolamin, Atropin, Mescalin, Psilocybin etc.
Buprenorphin
Das Substitutions- oder Schmerzmedikament Buprenorphin kann in Serum oder Urin gezielt angefordert werden.
Analyten: Buprenorphin, Norbuprenorphin (und weitere Opioide)
Opioide
Screening mittels LC-MS/MS auf diverse Opioide.
Analyten: Tramadol, Tilidin, Fentanyl, Naloxon, Naltrexon etc.
Ethylglucuronid
Durchgeführt an folgenden Laboren
Screening mittels LC-MS/MS auf Ethylglucuronid inkl. Ethylsulfat als Metaboliten des Ethanols zum Nachweis eines Alkoholkonsums.
Synthetische Cannabinoide
Seit einigen Jahren werden synthetische Cannabinoide in Kräutermischungen wie Spice angeboten. Die Analyse kann in Serum oder Urin erfolgen. Auf Grund der umfangreichen Metabolisierung ist die Analyse aus Serum angeraten. Die Substanzen werden nicht vom Cannabis-EIA erkannt.
Synthetische Amphetamine
Viele Designerdrogen werden nicht im immunchemischen Screening erkannt. In sofern sollte bei Verdacht eine gezielte chromatographische Analyse angefordert werden.
Analyten: MDPV, Mephedron, DAISY (2-DPMP), Fluoramphetamin etc.
Gabapentinoide
Der Nachweis von Pregabalin und Gabapentin muss gezielt angefordert werden und erfolgt mit LC-MS/MS.
z-drugs
Unter z-drugs werden Psychopharmaka mit einem Benzodiazepin-ähnlichen Wirkspektrum gezählt. Diese müssen ebenfalls explizit angefordert werden, da sie nicht vom Benzodiazepin-EIA erfasst werden.
Analyten: Zopiclon, Zolpidem, Zaleplon
γ-Hydroxybuttersäure (GHB)
Nach Einnahme kann GHB einige Stunden (Serum) bis Tage (Urin) nachgewiesen werden.
Analyten: 4-Hydroxybutansäure, γ-Hydroxybuttersäure (GHB), Butyro-1,4-Lakton, γ-Hydroxybutyrolakton (GBL)
Bestätigungsanalysen/Differenzierung
Die Bestätigungsanalyse wird mit einer chromatographischen Methode durchgeführt, um positive Ergebnisse im immunchemischen Screening zu überprüfen und somit falsch positive Ergebnisse, die auf unerwünschte Kreuzreaktionen zurückzuführen sind, auszuschließen. Insbesondere sollten schwach positive Befunde bzw. solche, aus denen soziale oder juristische Konsequenzen resultieren, durch eine entsprechende Analytik abgesichert werden. Bei Gruppentesten auf Opiate, Benzodiazepine oder Amphetamine kann nur anhand der Differenzierung mit einer zweiten, unabhängigen Methode unterschieden werden, ob z.B. der positive Opiat-Befund auf einen Heroinmissbrauch oder eine Codeineinnahme zurückzuführen ist. Die Benzodiazepine sollten semiquantitativ als Einzelanalyte bestimmt werden, um zwischen z.B. Flunitrazepam- oder Diazepammissbrauch unterscheiden zu können. Liegt z.B. ein positiver Screeningbefund für Kokain vor, so kann die Bestätigungsanalyse bzw. Differenzierungsanalyse zwischen möglichen Konsumformen unterscheiden helfen: nasal als Kokain oder inhalativ als Crack.