Drogenanalytik / Auswahl des Probenmaterials
Welches Probematerial zum Nachweis von Drogen und/oder Medikamenten eingesetzt werden sollte, hängt von der Fragestellung und den Umständen der Probenahme ab. Das am häufigsten eingesandte Probematerial ist Spontanurin.
Urin, Spontanurin
nicht invasiv; hohe Konzentrationen der Analyten; lange Nachweiszeiträume; Probenmanipulation möglich; Rückschluss auf pharmakologische Beeinflussung schwierig
Hinweis
Spontanurin ohne Zusätze; ggf. kühl und dunkel lagern; möglichst nah zum Missbrauchszeitpunkt entnehmen; keine Nahrungsmittel, in denen Mohnsamen enthalten sind; keine codeinhaltigen Medikamente
Serum,Vollblut
keine Probenmanipulation; quantitative Bestimmung der Analyten möglich; aus derselben Probe infektionsserologische Untersuchungen möglich; medizinisches Personal notwendig; niedrigere Konzentrationen der Analyten; kürzere Nachweiszeiträume als im Urin
Hinweis
Probenahme zeitnah zum Missbrauchszeitpunkt; keine Nahrungsmittel, in denen Mohn enthalten ist; keine codeinhaltigen Medikamente
Magensaft, Erbrochenes
hohe Konzentration toxisch relevanter Substanzen; nur bei oraler Einnahme (Magenspülung)
Speichel
nicht invasive Probenahme; sonst siehe Serum; nicht für alle Substanzen geeignet
Haar
lange Nachweiszeiträume (abhängig von der Haarlänge); niederschwelliger gelegentlicher Konsum ggf. nicht nachweisbar; nicht alle Substanzen nachweisbar
Hinweis
bleistiftdicke Strähne kopfhautnah am Hinterkopf abschneiden und ca. 80 Haare fixiert (Alufolie, kein Tesafilm verwenden) einsenden, mindestens 100 mg pro Analyse
Stoffproben
Nachweis von toxisch relevanten Drogen und Medikamenten in diversen Materialien: Pulver, Tabletten, Spritzen, Tabakreste etc.