RSV-Infektion: Aktuelle Empfehlungen zu Diagnostik und Präventionsstrategien

Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist ein weltweit verbreiteter Erreger von akuten respiratorischen Erkrankungen in jedem Lebensalter.

Neugeborene, insbesondere Frühgeborene, sowie Kinder mit schweren Grunderkrankungen wie chronischen Lungenerkrankungen oder komplexen angeborenen Herzfehlern sind anfälliger für schwere Verläufe von RSV-Infektionen. Daten aus mehreren Studien zeigen, dass bei Frühgeborenen 1,2 % und bei Kindern mit angeborenen Herzfehlern 5,2 % der RSV-bedingten Erkrankungen tödlich verlaufen (1). Auch Erwachsene mit Vorerkrankungen des Herz-Kreislauf- oder Lungensystems sowie immundefiziente und immunsupprimierte Personen gehören zu den Risikogruppen.

Das RSV wird hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion übertragen, z.B. beim Husten oder Niesen. Auch eine indirekte Übertragung über kontaminierte Hände, Gegenstände und Oberflächen ist möglich. Besonders in Umgebungen mit vielen Menschen, wie Kindertagesstätten oder Pflegeeinrichtungen, besteht ein erhöhtes Risiko für die Verbreitung von RSV. Daher ist es wichtig, Hygienepraktiken wie regelmäßiges Händewaschen und das Bedecken von Mund und Nase beim Husten oder Niesen konsequent einzuhalten, um die Übertragung möglichst zu reduzieren.

Aufgrund der meist sehr ähnlichen klinischen Symptome wie Fieber, Husten, Halsschmerzen und/oder Schnupfen ist es praktisch nicht möglich, allein aufgrund der Symptomatik auf eine RSV-Infektion zu schließen. Eine Reihe von weiteren relevanten viralen und bakteriellen Erregern kommen ebenfalls als Ursache in Frage. Laut dem „RKI-Ratgeber RSV-Infektionen“ kann „letztendlich eine sichere Abgrenzung nur durch eine Labordiagnostik erfolgen“ (1). Als Alternative zu einer gezielten RSV-PCR ermöglicht das molekulardiagnostische Verfahren der respiratorischen Screening-PCR den simultanen, schnellen Nachweis dieser viralen und schwer kultivierbaren bakteriellen Erreger in einer einzelnen Patientenprobe, sodass eine adäquate Behandlung und ggf. Hygienemaßnahmen zeitnah eingeleitet werden können.  

Der „RKI-Ratgeber RSV-Infektionen“ (Stand: 4. Januar 2024) gibt weitere ausführliche Informationen zu Infektionswegen und klinischer Symptomatik sowie Empfehlungen zu Diagnostik, Therapie und Impfung.

Robert Koch-Institut: RKI-Ratgeber RSV-Infektionen. Epid Bull 2024;1:3-11 | DOI 10.25646/11880 (https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2024/Ausgaben/01_24.pdf?__blob=publicationFile)