Legionellen in der Differentialdiagnose von Pneumonien im Blick behalten

Die Legionärskrankheit, auch als Legionellen-Pneumonie bekannt, ist eine gravierende Lungenentzündung, die primär durch Legionella pneumophila verursacht wird.

Die Legionellen-Pneumonie tritt häufiger bei älteren Menschen, Raucher*innen und Personen mit chronischen Lungenerkrankungen oder geschwächtem Immunsystem auf. Beliebte Touristenziele mit vielen Hotelanlagen, Kreuzfahrtschiffe mit komplexen Wasserleitungen und -systemen sowie tropische und subtropische Regionen mit anhaltend warmem und feuchtem Klima können das Wachstum von Legionellen in Wasseranlagen ebenfalls begünstigen.

Mit dem Anstieg der durchschnittlichen Luft- und Bodentemperaturen kann auch die Grundtemperatur des Kaltwassers ansteigen. Erhöhte Temperaturen können das Wachstum von Legionellen im Kaltwasser fördern, was wiederum zu höheren Konzentrationen sowohl im Kalt- als auch im Warmwasser führen kann. In vielen Haushalten werden die Warmwassertemperaturen sowohl aus Klimaschutz- als auch aus Energiespargründen zunehmend abgesenkt. Dadurch kann die Temperatur des einströmenden Warmwassers in einen Bereich von unter 50°C fallen, in dem das Wachstum von Legionellen gar gefördert werden kann.

Das RKI berichtete kürzlich über einen signifikanten Anstieg der Fälle von Legionärskrankheit mit Exposition im ambulanten/beruflichen Umfeld (1). Ein vergleichbarer Anstieg der Inzidenz der Legionärskrankheit wurde bei Wetterbedingungen mit warmer Lufttemperatur und hoher Luftfeuchtigkeit beobachtet.

Daher wird empfohlen, dass Ärzt*innen sowohl in Krankenhäusern als auch in ambulanten Praxen bei jedem Verdacht auf Pneumonie auch eine Differentialdiagnose auf Legionellen einbeziehen, um eine rechtzeitige und angemessene Antibiotikatherapie für die Patient*innen sicherzustellen.

Bei Atemwegsinfektionen kann eine Multiplex-PCR der respiratorischen Erreger einschließlich die Verdachtsdiagnose schnell verifizieren.