Cannabisabhängigkeit

Der Hauptwirkstoff der Cannabispflanze, Δ⁹-Tetrahydrocannabinol (THC), beeinflusst das Belohnungssystem im Gehirn und kann bei regelmäßigem und übermäßigem Konsum zu einer Abhängigkeit führen.

Das Absetzen von Cannabis kann dann zu Entzugserscheinungen wie Schlafstörungen, Reizbarkeit, vermindertem Appetit und Stimmungsschwankungen führen. Nach Alkohol war Cannabis die häufigste Ursache für eine Suchtbehandlung in Deutschland im Jahr 2022.

Cannabinoidrezeptoren Typ-1 (CB1-Rezeptoren) befinden sich in verschiedenen Regionen des Gehirns und sind an der Regulation der Freisetzung von Neurotransmittern beteiligt – entsprechend vielfältig ist die Wirkung: Cannabiskonsum kann die kognitive Leistungsfähigkeit beeinträchtigen und das Risiko für psychische Erkrankungen wie Angststörungen, Depressionen oder bipolare Störungen erhöhen. Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen wirkt sich Cannabiskonsum negativ auf Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Psychomotorik und Spracherwerb aus. Auch das Abhängigkeitsrisiko ist bei Jugendlichen signifikant höher.

Blutproben stellen eine ideale Matrix für eine quantitative Diagnostik dar, um den aktuellen oder zurückliegenden Cannabiskonsum zuverlässig und präzise nachzuweisen. Der Nachweis von THC, dem psychoaktiven Wirkstoff von Cannabis, weist auf einen Cannabiskonsum innerhalb der vergangenen 24 Stunden hin. Bei chronischem Konsum kann THC bis zu drei Wochen im Blut nachgewiesen werden.

Die CME-Fortbildung „Gefahren durch Cannabis-Abusus“ (Verlinkung: Gefahren durch Cannabis-Abusus | CME (springer.com) von Autoren des LADR Zentrallabors Dr. Kramer & Kollegen kann online bei SpringerMedizin erworben werden.

Weitere ausführliche Informationen zu cannabisbezogenen Störungen sowie zum Nachweis von Cannabiswirkstoff und -metabolit entnehmen Sie bitte unserem neuen LADR informiert „Cannabisabhängigkeit“.