Tuberkulose
Diagnostik
Der direkte Erregernachweis wird bei der Tuberkulose traditionell sowohl mikroskopisch als auch kulturell geführt. Beide Verfahren ergänzen einander in ihrer Aussagekraft. Die Tbc-Mikroskopie(Nachweis von säurefesten Stäbchen in der Ziehl-Neelsen- bzw. Kinyoun-Färbung) ist die schnellste Methode der Tbc Diagnostik. Sie ist allerdings in ihrer Aussagekraft eingeschränkt, da nur solche Infektionsprozesse, in denen eine hohe Erregerzahl vorhanden ist und die Anschluß an das Bronchialsystem haben, färberisch im Sputum nachweisbar sind.
Darüber hinaus kann der Tuberkulose Erreger, hauptsächlich Mycobacterium tuberculosis, mikroskopisch nicht sicher von ubiquitären Mykobakterien unterschieden werden. Der Goldstandard der Mykobakterien Diagnostik ist daher weiterhin der kulturelle Nachweis. Durch die Anzucht in Flüssigmedien kann die relativ lange Wachstumszeit von Mykobakterien (auf Festnährmedien etwa 4-6 Wochen) auf bis zu 2-3 Wochen verkürzt werden.
Eine Ergänzung in der Diagnostik stellt bei dringendem Tbc Verdacht bzw. bei besonders wichtigen Materialien (wie Liquor oder Gewebe) der Direktnachweis mithilfe von Nukleinsäure-Amplifikationstechniken, z.B. der Polymerase-Kettenrekation (PCR) und anderer molekularbiologischer Verfahren, dar. Diese Methoden erlauben eine sehr empfindliche Tbc Detektion, jedoch sind falsch negative Ergebnisse aufgrund von Hemmstoffen in klinischen Proben prinzipiell nicht auszuschließen. Die Tbc PCR Verfahren stellen daher keinen Ersatz, sondern eine Ergänzung und, falls positiv, eine Beschleunigung des Tbc Nachweises dar.
Eine immunologische Sensibilisierung gegen M. tuberculosis kann mithilfe des QuantiFERON®-TB Gold In-Tube Tests (QFT) mit hoher Sensitivität und Spezifität nachgewiesen werden (Anleitung im Quantiferon-Begleitschein). Durch Antigen-Stimulation wird von T-Lymphozyten das Zytokin Interferon-gamma freigesetzt und mittels eines Enzymimmunoassays (ELISA) im Serum gemessen.
Mit einem positiven Ergebnis wird sowohl eine aktive Infektion als auch eine latente (jetzt ruhende) bzw. in einigen Fällen eine frühere therapierte oder spontan ausgeheilte Infektion angezeigt. Somit ist der QuantiFERON® Test nicht geeignet für die Differenzierung einer aktiven von einer latenten bzw. ausgeheilten Infektion. Hierfür behalten die mikro- und molekularbiologischen Techniken (siehe oben) sowie Bildgebung und klinische Untersuchung ihre volle Gültigkeit. Eine frühere BCG-Impfung und Infektionen mit den meisten atypischen Mykobakterien zeigt sich aufgrund der hohen Spezifität NICHT als positiver QFT-Test.
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