Indikation

Anämiediagnostik; Vitaminstatus; bei langanhaltender Fehl- oder Mangelernährung; bei veganer Ernährungsform; bei Hyperhomocysteinämie; bei chronischer Gastritis; bei peripherer Neuropathie

Hinweis

Zum Screening auf einen Vitamin B12-Mangel ist Holo-Transcobalamin (HoloTC) deutlich besser geeignet, da es einen Vitamin B12-Mangel noch vor dem Auftreten klinischer Symptome auch bei einem Vitamin B12-Wert im unteren Referenzbereich bei ca. Vitamin B12 < 401 ng/l anzeigt.

Vitamin B12 ist ein wasserlösliches Vitamin. Zwei Coenzyme werden aus Vitamin B12 gebildet:

Desoxyadenosyl-Cobalamin ist in den Mitochondrien lokalisiert und wird für die Umwandlung von Methylmalonyl-CoA zu Succinyl-CoA benötigt. Methylmalonyl-CoA fällt u.a. beim Abbau ungradzahliger Fettsäuren sowie der Aminosäuren Isoleucin, Valin, Threonin und Methionin an. Bei bestehendem Vitamin-B12-Mangel werden erhöhte Konzentrationen von Methylmalonat gemessen. Bei dieser Reaktion wird zusätzlich N5-Methyl-Tetrahydrofolat verbraucht und dem Folsäurepool zur Regeneration und erneuten Nutzung bereitgestellt. Dadurch stehen ausreichend Folat-Spezies für die Synthese von DNA- und -RNA-Bausteinen zur Verfügung. Aufgrund dieses Zusammenhanges kommt es bei einem Vitamin-B12-Mangel zu einer Anämie.

Methylcobalamin ist im Zytoplasma lokalisiert und wird für die Umwandlung von Homocystein zu Methionin (im Rahmen der Regeneration von S-Adenosylmethionin SAM)

Material

1 mL Serum

Referenzbereich

197 - 771 ng/L

verminderte Messwerte

Malabsorption, ausschließlich vegetarische Kost, Alkoholabusus, Gastritis

weitere Informationen

LADR informiert Nr. 299: Anämie: Systematische Basisdiagnostik und hilfreiche Stufendiagnostik

LADR informiert Nr. 232: Diagnostik des Vitamin B12 Mangels

LADR informiert Nr. 261: Gesund als Vegetarier oder Veganer

LADR informiert Nr. 220: Sinnvolle Labordiagnostik der Osteoporose