Pilze

Von mehr als 1000000 bekannten Pilzarten sind nur ca. 150 Spezies humanpathogen.  Die wissenschaftliche Einteilung der Pilze ist sehr komplex und für praktische Zwecke wenig geeignet. In der Medizin wird häufiger die praktische vereinfachte Einteilung der Pilze nach dem sog. DHS-System (Dermatophyten, Hefen, Schimmelpilze) vorgenommen. Dazu zählen auch die dimorphen Pilze und Pneumocysis jirovecii.

Hefepilze sind fakultativ pathogene Keime, die die Schleimhäute und die Haut des Menschen besiedeln können (Kolonisation), ohne dass eine Erkrankung vorliegt. Die Besiedlungsrate der gesunden Haut liegt zwischen 5 und 45% und nimmt mit dem Alter zu. Die Mundschleimhaut ist bei jedem zweiten Gesunden mit Candida albicans besiedelt. Im Stuhl können bei 20-30% der Fälle die Hefepilze nachgewiesen werden.

Die Schimmelpilze kommen weltweit vor und verbreiten sich durch Sporen aerogen. Schimmelpilze können auch verschiedene Oberflächen des menschlichen Körpers kolonisieren (Nasennebenhöhlen, äußeres Ohr). Die Möglichkeit einer aerogenen Verunreinigung bei nicht steril entnommenen klinischen Proben sollte berücksichtigt werden.

Sowohl invasive Candida-Infektionen als auch invasive Schimmelpilzmykosen treten überwiegend bei disponierten Patienten (Immunsuppression, Neutropenie, Therapie mit Breitspektrumantibiotika bei Intensivpatienten, großflächige Verbrennungen etc.) auf.

Dermatophyten (Hautpilze), die zu den häufigsten Infektionserregern gehören, können Mykosen der Haut, Nägeln (bis zu 30% der Bevölkerung sind betroffen) oder Haare verursachen. Dermatophyten können nicht bei 37°C wachsen und verursachen keine systemischen Infektionen.

Dimorphe Pilze wachsen bei Zimmertemperatur als Fadenpilze, wogegen bei 37°C bilden sie eine Hefeartige Form. Dimorphe Pilze kommen in bestimmten Ländern (USA, tropische Gebiete) vor und werden nach Europa meist importiert.

Pneumocystis jirovecii – atypischer Pilz, der im infizierten Wirt in zwei Formen vorkommt, dem Trophozoiten und der Zyste. Bei immunsupprimierten Patienten kann P. jirovecii interstitielle Pneumonie verursachen.

Mehr Infos: 

Mycology Online (University of Adelaide)
Doctor Fungus
CBS Knaw Fungal Biodiversity Centre

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