HIV / AIDS
Erreger der AIDS-Erkrankung bei unspezifischen Symptomen wie bspw. Fieber, und Lymphknoten-Schwellung ist es wichtig, differenzialdiagnostisch an eine HIV-Infektion zu denken und ggf. eine Testung zu veranlassen.
Diagnostik
Indikation | Diagnostik | Hinweise |
Screening Schwangerer | HIV-Suchtest der 4. Generation (Kombitest Antikörper und Antigen) | Bei Reaktivität weitere Abklärung nötig (u.a. mittels Immunoblot) und Testung aus einer zweiten unabhängigen Probe |
Neugeborene/ |
| Bei diskrepanten PCR-Ergebnissen aus mütterlichem und kindlichem Blut weitere Abklärung anderer HIV-Typen erforderlich(Herkunft der Mutter?). |
Verlaufskontrollen bekannter HIV-1-Infektion | HIV-1-RNA-Bestimmung (Viruslast) | weitere empfohlene Diagnostik |
Hinweis: Eine Beratung und anonyme HIV-Testung (in den meisten Fällen kostenlos) ist auch bei den Gesundheitsämtern und verschiedenen AIDS-Beratungsstellen möglich.
Nadelstichverletzung/ Exposition
- Faltblatt zur Postexpositionsprophylaxe (PDF)
- Postexpositionsprophylaxe der HIV-Infektion (AWMF-Leitlinie)
Übertragung
- Jeder Infizierte ist lebenslang potenziell ansteckungsfähig besonders hoch ist die Ansteckungsfähigkeit in den ersten Wochen nach Infektion und bei fortgeschrittenem Immundefekt (Auftreten klinischer Symptome). Die Infektiosität korreliert mit der Höhe der Viruslast.
- Der häufigste Übertragungsweg sind ungeschützte Sexualkontakte
- Übertragungen von HIV-positiven Schwangeren auf ihr Kind sind insbesondere während der Geburt und durch Stillen möglich (siehe auch Schwangere/ Neugeborene).
Kein Infektionsrisiko stellen Kontakte im täglichen Umgang miteinander dar: HIV wird nicht durch gemeinsame Benutzung von Geschirr, sanitären Einrichtungen, Insektenstiche, Tröpfcheninfektion, Nahrungsmittel oder Trinkwasser übertragen. Auch die Kontamination intakter Haut mit virushaltiger Flüssigkeit führt nicht zu einer Übertragung.
Meldepflicht
Primäre nicht-namentliche Meldepflicht nach IfSG durch das Labor an das Robert-Koch-Institut.
Therapie
Es stehen verschiedene antivirale Substanzen zur Verfügung. Bezüglich Indikation und Auswahl siehe: Leitlinien zur antiretroviralen Therapie der HIV-Infektion (AWMF-Leitlinie)
Schwangere/ Neugeborene
Die HIV-Infektion kann während und nach der Geburt von der Mutter auf das Kind übertragen werden. Jede Schwangere sollte einen HIV-Test angeboten bekommen, da durch gezielte Maßnahmen (antivirale Therapie, elektiver Kaiserschnitt vor Einsetzen der Wehen, Stillverzicht, postpartale Prophylaxe des Neugeborenen) die Übertragung einer Infektion auf das Neugeborene deutlich reduziert werden kann (von 40% Übertragungsrisiko ohne jegliche Maßnahme auf 1-2%).
Deutsch-Österreichische Empfehlung zur HIV-Therapie in der Schwangerschaft und bei HIV-exponierten Neugeborenen (AWMF-Leitlinie)