HIV / AIDS

Erreger der AIDS-Erkrankung  bei unspezifischen Symptomen wie bspw. Fieber, und Lymphknoten-Schwellung ist es wichtig, differenzialdiagnostisch an eine HIV-Infektion zu denken und ggf. eine Testung zu veranlassen.

Diagnostik

Indikation

Diagnostik

Hinweise

Screening Schwangerer
V.a. Infektion/ Z.n. Exposition

HIV-Suchtest der 4. Generation (Kombitest Antikörper und Antigen)

Bei Reaktivität weitere Abklärung nötig (u.a. mittels Immunoblot) und Testung aus einer zweiten unabhängigen Probe

Neugeborene/
Kinder < 18 Monate infizierter Mütter

  • HIV-1-RNA-Nachweis (optimalerweise parallele RNA-Testung der Mutter)
  • HIV-Suchtest

Bei diskrepanten PCR-Ergebnissen aus mütterlichem und kindlichem Blut weitere Abklärung anderer HIV-Typen erforderlich(Herkunft der Mutter?).
HIV-Suchtest schließt eine Infektion erst ab dem 2. Lebensjahr aus (maternale Leih-Ak!).

Verlaufskontrollen bekannter HIV-1-Infektion

HIV-1-RNA-Bestimmung (Viruslast)

weitere empfohlene Diagnostik

Hinweis: Eine Beratung und anonyme HIV-Testung (in den meisten Fällen kostenlos) ist auch bei den Gesundheitsämtern und verschiedenen AIDS-Beratungsstellen möglich.

Nadelstichverletzung/ Exposition

Übertragung

  • Jeder Infizierte ist lebenslang potenziell ansteckungsfähig   besonders hoch ist die Ansteckungsfähigkeit in den ersten Wochen nach Infektion und bei fortgeschrittenem Immundefekt (Auftreten klinischer Symptome). Die Infektiosität korreliert mit der Höhe der Viruslast.
  • Der häufigste Übertragungsweg sind ungeschützte Sexualkontakte
  • Übertragungen von HIV-positiven Schwangeren auf ihr Kind sind insbesondere während der Geburt und durch Stillen möglich (siehe auch Schwangere/ Neugeborene).

Kein Infektionsrisiko stellen Kontakte im täglichen Umgang miteinander dar: HIV wird nicht durch gemeinsame Benutzung von Geschirr, sanitären Einrichtungen, Insektenstiche, Tröpfcheninfektion, Nahrungsmittel oder Trinkwasser übertragen. Auch die Kontamination intakter Haut mit virushaltiger Flüssigkeit führt nicht zu einer Übertragung.

Meldepflicht

Primäre nicht-namentliche Meldepflicht nach IfSG durch das Labor an das Robert-Koch-Institut.

Therapie

Es stehen verschiedene antivirale Substanzen zur Verfügung. Bezüglich Indikation und Auswahl siehe: Leitlinien zur antiretroviralen Therapie der HIV-Infektion (AWMF-Leitlinie)

Schwangere/ Neugeborene

Die HIV-Infektion kann während und nach der Geburt von der Mutter auf das Kind übertragen werden. Jede Schwangere sollte einen HIV-Test angeboten bekommen, da durch gezielte Maßnahmen (antivirale Therapie, elektiver Kaiserschnitt vor Einsetzen der Wehen, Stillverzicht, postpartale Prophylaxe des Neugeborenen) die Übertragung einer Infektion auf das Neugeborene deutlich reduziert werden kann (von 40% Übertragungsrisiko ohne jegliche Maßnahme auf 1-2%).

Deutsch-Österreichische Empfehlung zur HIV-Therapie in der Schwangerschaft und bei HIV-exponierten Neugeborenen (AWMF-Leitlinie)

Mehr Infos: 

LADR-Analyse
RKI-Ratgeber: HIV
AWMF-Leitlinie: HIV
Referenzzentrum/Konsiliarlabor
Aidshilfe
Verzeichnis Aids-Beratungsstellen

Sie haben Fragen?
T: 04152 803-216,
Fax: 04152 803-369, 
E-Mail: infektionen(at)ladr.de