FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)
Das FSME-Virus kann nur während der Zeckensaison in Endemiegebieten (s. Epidemiologisches Bulletin 18/2013) übertragen werden und zu einer Meningoenzephalitis führen.
Diagnostik
Bei V.a. akute Erkrankung Anamnese besonders wichtig (Aufenthalt in Endemiegebieten während der Zeckensaison?)
Indikation | Hinweis | |
V.a. akute Erkrankung | Serologie und Kontrolle in 2 bis 4 Wochen | Kreuzreaktivität zu anderen Flaviviren, auch nach Impfung können über längere Zeit IgM-Ak nachweisbar sein |
PCR aus Liquor | Negativer Befund schließt Erkrankung nicht aus. Kurzes diagnostisches Fenster für den Erregernachweis, daher nur Sensitivität von ca. 40%. | |
Überprüfung der Immunität | Mittels Serologie nicht möglich – es gibt keinen anerkannten Grenzwert als Korrelat für eine bestehende Immunität | Auffrischimpfungen sollten entsprechend der Herstellerangaben erfolgen (lt. STIKO). |
Klinik
Erkrankungsgipfel: Frühsommer und Herbst
Übertragung
Der Mensch kann nur während des Einstichs einer FSME-Virus-übertragenden Zecke durch den Speichel infiziert werden.
Immunität
Nach durchgemachter Erkrankung: Immunität unklarer Dauer.
Therapie
Symptomatisch, zur Zeit keine spezifische antivirale Therapie.
Hinweis: Die passive Impfung nach Exposition ist nicht mehr empfohlen. Der Impfstoff ist wird nicht mehr hergestellt.
Impfempfehlungen
Impfung empfohlen für Personen, die in FSME-Risikogebieten Zecken-exponiert oder beruflich (z.B. Forstarbeiter) gefährdet sind.
Grundimmunisierung und Auffrischimpfungen bei Aufenthalt in Endemiegebieten zur Zeckensaison mit einem für Erwachsenen bzw. Kinder zugelassenen Impfstoff nach Angaben des Herstellers (lt. STIKO) durchgeführt werden.
Hinweise zu aktuellen FSME-Risikogebieten in Deutschland im Epidemiologisches Bulletin 18/2013
Meldepflicht
Labormeldepflicht: Nach IfSG ist der direkte oder indirekte Nachweis von FSME-Virus an das zuständige Gesundheitsamt zu melden, soweit er auf eine akute Infektion hinweist.