Indikation

Frühdiagnose oder Ausschluss einer Herzinsuffizienz sowie Bestätigung der Diagnose bei Patienten mit unklarer Symptomatik oder Begleiterkrankungen, die die Diagnose erschweren (z.B. chronisch obstruktive Lungenerkrankungen); Objektivierung des Schweregrades einer Herzinsuffizienz; Therapieoptimierung bei Herzinsuffizienz; Abklärung Dyspnoe

Material

1 mL Serum

Referenzbereich

siehe Befundbericht

Bei einer eGFR <75 ml/min wird ein eGFR adjustiertes NT-pro-BNP mit auf dem Befund angegeben, da das NT-pro-BNP aus Blut vor allem renal eliminiert wird und bei einer Nierenfunktionseinschränkung der Spiegel ansteigt.

Erhöhte Werte

Herzinsuffizienz


Das Herz regelt seine Volumen- und Druckbelastung hormonell über die Sekretion natriuretischer Peptide als natürliche Antagonisten des sympathischen Nervensystems und des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems. Natriuretische Peptide führen zu einer gesteigerten Diurese und Natriurese, zur Relaxation glatter Gefäßmuskulatur und haben eine inhibitorische Wirkung auf die Mitogenese und das myokardiale Remodelling.

In der Herzmuskelzelle wird die Vorstufe des BNP in ein N-terminales Propeptid (NT-proBNP) und das aktive BNP gespalten. BNP und sein N-terminales Fragment NT-proBNP haben sich im Vergleich zu anderen natriuretischen Peptiden als Marker der ersten Wahl für die Diagnose einer Herzinsuffizienz durchgesetzt. Beide wurden als gleichwertige und aussagekräftige Parameter bei der Beurteilung der linksventrikulären Herzfunktion beschrieben.

Die Bestimmung von BNP oder NT-proBNP ermöglicht die Diagnose einer Herzinsuffizienz bereits im NYHA-Stadium I (Patienten ohne klinische Symptome), umgekehrt schließen Werte unterhalb des Cut-offs mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Herzinsuffizienz aus.

Da die Plasmakonzentrationen mit dem Ausmaß der kardialen Funktionseinschränkung korrelieren, erlaubt die Bestimmung von NT-proBNP eine Objektivierung des Schweregrades der Herzinsuffizienz. Auch eine individuelle Therapieoptimierung ist möglich.