Hanta-Virus (Orthohantavirus)

Hantaviren sind weltweit verbreitet. Die verschiedenen humanpathogenen Spezies sind aufgrund ihres spezifischen Erregerreservoirs geographisch an deren Lebensräume gebunden:

Hantaan: Reservoir Brandmaus, Vorkommen Asien

Puumala: Reservoir Rötelmaus, endemisch in Skandinavien, Mitteleuropa, Russland

Dobrava: Reservoir Brandmaus in Mittel-/Nordosteuropa bzw. Gelbhalsmaus auf dem Balkan

Seoul: Reservoir verschiedene Rattenarten in Asien

Sin-Nombre: Reservoir Hirschmaus in den USA

Indikation

V.a. Hämorrhagisches Fieber mit renalem Syndrom (HFRS: durch Hantaan-, Seoul-, Puumala oder Dobrava-Virus mit anfangs grippeartigen Symptomen, dann Blutungsneigung einschl. Hämaturie bis zur dialysepflichtigen Niereninsuffizienz)

V.a. Nephropathie epidemica (meist durch Puumala-Virus mit milderer Verlaufsform)

V.a.Hanta-Virus-Kardiopulmonales-Syndrom (HCPS: durch Sin-Nombre-Virus ebenfalls grippal beginnend, dann Hypotonie, Schock, Oligurie, Lungenödem)

Antikörper-Nachweis (IgG-, IgM-Ak)

Durchgeführt an folgenden Laboren
Hinweis

Die Immunoblot-Untersuchung (IgG- und IgM-Ak) erfasst die Serotypen Puumala, Sin Nombre, Hantaan, Dobrava und Seoul. Eine anfangs negative Serologie erfordert eine Befundkontrolle nach 8 Tagen.

Material

2 mL Serum

Referenzbereich

siehe Befundbericht

molekularbiologischer Erregerdirektnachweis (PCR)

Durchgeführt an folgenden Laboren
  • Extern
Material

10 mL Urin

Referenzbereich

negativ