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Ernährungsformen - Welche Mikronährstoffe könnten fehlen?

Nahrung dient der Versorgung unseres Körpers mit Nähr- und Vitalstoffen, sie beeinflusst physiologische Vorgänge und legt die Basis für unser Leistungsvermögen sowie auch unser seelisches Befinden. Einseitige Ernährung führt zu Mangelerscheinungen. In Ländern mit ausreichender bzw. einem Überangebot an Lebensmitteln ist eine Fehlernährung der größte Risikofaktor für chronische Erkrankungen (GBD 2017).

Vor allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen (90%), aber auch Typ-2-Diabetes bis hin zum Erscheinungsbild eines Metabolischen Syndroms können hierdurch ausgelöst werden. Des Weiteren beeinflusst die Ernährung die Zusammensetzung des Darmmikrobioms, mit u. U. negativen Auswirkungen auf die Darmgesundheit.

Dabei kann eine Fehlernährung durch zwei Komponenten bedingt sein:

  1. Hochkalorische Ernährung: Aufnahme von zu großen Mengen an Zucker (Mono- und Disaccharide) und Fett (ungesättigte Fettsäuren und Cholesterin)
  2. Mikronährstoffarme Ernährung: Mangelnde Aufnahme von Früchten, Getreide, Gemüse, Nüssen, Keimlingen oder Omega-3-Fettsäuren

Was zählt zu den Mikronährstoffen?

Die Abbildung gibt einen Überblick über die Einteilung der Mikro- und Makronährstoffe. Zu den Mikronährstoffen im engeren, klassischen Sinne zählen alle essentiellen Nahrungsbestandteile. Im weiteren Sinne gehören auch semi-essentielle Verbindungen oder sekundäre Pflanzenstoffe dazu.

Zu den Mikronährstoffen zählen im engeren Sinne alle essentiellen Nahrungsbestandteile, also Minerale und Spurenelemente, essentielle Aminosäuren, essentielle Fettsäuren sowie Vitamine. Einige Autoren zählen zusätzlich halb- oder nicht-essentielle Verbindungen wie Liponsäure, Coenzym Q oder auch sekundäre Pflanzenstoffe wie z.B.  Licopene zu den Mikronährstoffen. 

Im Gegensatz dazu gehören zu den sog. Makronährstoffen die Kohlenhydrate, Proteine und Lipide. Diese Moleküle dienen in erster Linie dem Energiegewinn. Warum ‚Makro‘: Kohlenhydrate, insbesondere die Polysaccharide, Proteine und Lipide sind im Vergleich hochmolekulare, also große Moleküle, außerdem werden sie in größeren Mengen benötigt.

Eine abwechslungsreiche, ausgewogene Kost hingegen kann Krankheiten vorbeugen bzw. die Heilung unterstützen.

Es gibt eine Vielzahl an Ernährungsformen, die in unterschiedlichen Ausprägungen umgesetzt werden und denen ganz unterschiedliche Motivationen zugrunde liegen.

Wir möchten hier einige der aktuell gängigsten Ernährungsformen im Hinblick auf die Versorgung mit Makro- und Mikronährstoffen betrachten. Bei der Frage nach einem möglichen Nährstoffmangel ist dabei jedoch nicht unbedingt die Ernährungsform entscheidend, sondern die konkreten Ernährungsgewohnheiten, insbesondere im Hinblick auf frische Produkte vs. Convenience- / Ersatz-Produkte.

Für alle Ernährungsformen gewinnt der Begriff das Hidden Hunger zunehmend an Bedeutung. Damit wird der (subklinische) Mangel an Mikronährstoffen bei gleichzeitig ausreichender Versorgung mit Makronährstoffen beschrieben. Dies konnte in der Nationalen Verzehrstudie NVZ II (2008) gezeigt werden.

Übersicht verschiedener Ernährungsformen

Die verschiedenen Ernährungsformen werden z.T. mit fließenden Übergängen praktiziert. In der klassischen Einteilung ernähren sich Veganer ausschließlich von pflanzlichen Nahrungsmitteln, Ovo-Lacto-Vegetarier essen zusätzlich Eier und Käse, Pesco-Vegetarier zusätzlich Fisch und Omnivore sind Allesesser.

Die verschiedenen Ernährungsformen unterliegenden einer wechselnden Popularität. Derzeit erlebt der Vegetarismus einen Aufschwung. Eine besondere Ernährungsform kann dabei nicht pauschal als ‚gesund‘ oder ‚ungesund‘ bezeichnet werden, entscheidend ist die Ausgewogenheit, der Anteil an frischen Lebensmittel und der Anteil an hoch-verarbeiteten sog. Convenience-Produkten. Bei der Frage nach möglicher Unter- oder Mangelversorgung mit einzelnen Mikronährstoffen bedarf es daher einer detaillierten Ernährungsanamnese.

Omnivore

Omnivore (Allesfresser) nehmen eine Mischkost aus Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse zu sich. Biologisch gesehen gehört der Mensch zu dieser Gruppe, da sein relativ unspezialisiertes Gebiss mit verschiedenen Zahnformen die Zerkleinerung jeglicher Nahrung erlaubt und der Verdauungsapparat sowohl tierische als auch pflanzliche Nahrung verarbeiten kann.

Bei einer abwechslungsreichen Ernährung stellt diese Form die Versorgung mit allen essentiellen Mikronährstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen oder Omega-Fettsäuren sicher.

Im Hinblick auf die Versorgung mit essentiellen Aminosäuren gelten tierische Proteine als ‚ernährungsphysiologisch wertvoll‘, weil die Aminosäure-Zusammensetzung dem Bedarf zur Synthese körpereigener Proteine entspricht. In pflanzlichen Proteinen sind meist nur einzelne der essentiellen Aminosäuren enthalten, sodass die Deckung des Bedarfs bewusst abwechslungsreiche pflanzliche Nahrung voraussetzt.

Pescetarier

Pescetarier essen neben Milchprodukten und Eiern auch das Fleisch wechselwarmer Tiere wie Fische oder Meeresfrüchte.

Vegetarier und Veganer

Die Gruppe der Vegetarier ernährt sich hauptsächlich von Getreide, Gemüse, Obst und Nüssen und verzichtet auf Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte. Ovo-Lacto-Vegetarier verzehren allerdings zusätzlich noch Produkte vom lebenden Tier wie Milch, Eier und Honig. Lacto-Vegetarier hingegen beschränken sich auf Milchprodukte und Ovo-Vegetarier auf Eier.

Bei der veganen Ernährung wird vollständig auf Nahrungsmittel tierischen Ursprungs verzichtet.

Neben den oben genannten Ernährungsformen gibt es noch viele weitere Varianten, die sich teilweise durch den Verzicht auf bestimmte Nährstoffe (beispielsweise Kohlenhydrate bei der Low-Carb oder ketogenen Ernährung) oder spezielle Zubereitungsformen (nur Rohkost, Slow Food) bzw. Herkunftsorte definieren.

Mediterrane Ernährungsweise

Die Mediterrane Ernährungsweise orientiert sich an der traditionellen Kost in Süditalien und Griechenland vor den 1960er Jahren. Sie beinhaltet den Verzehr von viel Obst und Gemüse, Hülsenfrüchten und auch Olivenöl sowie Fisch bei moderaten Mengen an Fleisch und Milchprodukten.

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