Beschreibung
Molekularbiologische Methoden haben in den letzten Jahren die Entwicklung der Medizin maßgeblich vorangetrieben. Spätestens seit der SARS-CoV-2 Pandemie ist die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) in der Bevölkerung gut bekannt. Als quantitatives Verfahren wurde sie zuvor schon zur Bestimmung der Viruskonzentration bei HIV-, HCV- und HBV-Infektionen zur Therapiesteuerung eingesetzt. Mit Aufnahme der Multiplex-PCR-Verfahren zur Diagnostik von respiratorischen, gastrointestinalen und sexuell übertragbaren Infektions-Erregern in den EBM zum 01. Juli 2022 findet das Verfahren als Standard eine breite Anwendung in der Diagnostik bei Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung.
Neben Viren ermöglicht die PCR den schnellen Nachweis von schwer kultivierbaren Bakterien, Pilzen wie auch ein- und mehrzelligen Parasiten.
Im Praxisalltag bleiben aber Fragen, ob im Einzelfall besser eine PCR als der Antikörpernachweis versucht werden sollte, und wenn ja, welches Material ist dafür am besten geeignet? Dabei sind Nachweisgrenzen aufgrund der Methode, des Untersuchungsmaterials und der Mikroorganismen zu berücksichtigen. Eignen sich PCR Verfahren zur Therapie- und Verlaufskontrolle?
In diesem Seminar werden Begriffe wie Multiplex und Realtime-PCR entzaubert, Hilfen bei der Infektions-Diagnostik im Praxisalltag aufgezeigt wie auch Beschränkungen des EBM und die unveränderte Berechtigung von serologischen Verfahren.
Am Ende sollen die Teilnehmer auch den vom Internet molekularbiologisch geschulten Patienten und/oder dessen Eltern fachliche Hilfe anbieten können. Entsprechend sind Fragen und/oder Fälle für die Diskussion sehr willkommen.