Welttag der sexuellen Gesundheit 2024

Am 4. September findet jedes Jahr der Welttag der sexuellen Gesundheit statt.

Ziel ist es, das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass sexuelle Gesundheit ein wesentlicher Bestandteil des allgemeinen Wohlbefindens ist und dass sich jede sexuell aktive Person potenziell mit sexuell übertragbaren Infektionen (STI) anstecken kann.

Die Chlamydien-Infektion ist eine der häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen (STI), vor allem bei jungen Menschen. Etwa 80 % der Chlamydien-Infektionen bei Frauen verlaufen ohne Symptome und bleiben daher oft unerkannt. Sie können jedoch zu Entzündungen und Verschluss der Tuben mit nachfolgender Sterilität führen. Wird eine Infektion mit Chlamydien frühzeitig erkannt, kann sie in der Regel mit Antibiotika schnell und vollständig geheilt werden. Daher wird Frauen bis zum vollendeten 25. Lebensjahr einmal jährlich ein kostenloses Chlamydien-Screening angeboten. Dieses Angebot ist jedoch nur 43 % der befragten Frauen zwischen 16 und 25 Jahren bekannt. Das geht aus der neuen „LIEBESLEBEN-Studie – Wissen, Einstellungen und Verhalten zu sexueller Gesundheit und sexuell übertragbaren Infektionen (STI)“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hervor (1).

Auch die bakterielle Vaginose (BV), die häufigste urogenitale Infektion bei Frauen im sexuell aktiven Alter, kann unbehandelt das Risiko für STI erhöhen. Denn STI-Erreger können von den Wechselwirkungen mit dem bei der BV entstehenden Biofilm profitieren. Darüber hinaus weisen Frauen mit BV häufig niedrigere IgA- und IgM-Werte im Gebärmutterhals- und Vaginalbereich auf, was mit einer geschwächten Immunantwort gegen die Bakterien zusammenhängt. Daher sind Frauen mit BV auch anfälliger für andere genitale Infektionen wie STI.

Bei Infektionskrankheiten mit mehreren Erregern ermöglicht die Multiplex-PCR-Diagnostik eine parallele und damit schnelle Diagnostik vieler als Ursache in Betracht kommender Erreger. Sie ist somit die sicherste und schnellste Labordiagnostik für sexuell übertragbare Infektionen. Auch bei der bakteriellen Vaginose kann durch eine hoch sensitive, spezifische und teils quantitative Multiplex-PCR-Diagnostik bakterieller DNA eine Aussage über das Vorliegen einer Biofilm-bedingten Vaginose abgeleitet werden.

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). (2024, 30. August). Neue BZgA-Studie zeigt: STI werden noch immer unterschätzt. Abgerufen am 30.08.2024 von https://www.bzga.de/presse/pressemitteilungen/2024-08-30-welttag-der-sexuellen-gesundheit-neue-bzga-studie-zeigt-sti-werden-noch-immer-unterschaetzt/