Vorsorge statt Nachsorge: Der Schlüssel zu gesunden Nieren

Als hochspezialisierte Filterorgane reinigen die Nieren täglich etwa 1.500 Liter Blut und produzieren dabei ein bis zwei Liter Urin. Sie regulieren den Wasser- und Elektrolythaushalt, steuern den Blutdruck und sind an der Bildung von Hormonen beteiligt – ein wahres Multitalent also im menschlichen Körper.

In Deutschland leiden etwa acht bis zehn Millionen Menschen an einer Nierenerkrankung, viele davon unbemerkt. Denn die Nieren verfügen über erhebliche Reservekapazitäten und in frühen Stadien verursachen Nierenerkrankungen kaum spürbare Symptome. Erst wenn etwa 60-70% der Nierenfunktion verloren gegangen sind, treten deutliche Beschwerden auf.

Nierenerkrankungen früh zu entdecken ist essenziell, denn oft sind sie gut behandelbar, wenn sie rechtzeitig erkannt werden. Dies gilt insbesondere für Patienten mit Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Übergewicht und familiärer Vorbelastung. Auch bestimmte Medikamente können die Nierenfunktion beeinträchtigen. Das diesjährige Motto des Weltnierentages am 13. März 2025 „Sind Ihre Nieren in Ordnung?“ stellt daher die Prävention als Schlüssel zur Nierengesundheit in den Mittelpunkt.

Laborparameter wie Creatinin und Albumin können Hinweise auf eine beginnende Nierenfunktionsstörung geben.  Die geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (eGFR) ist ein berechneter Wert zur Filterleistung der Nieren. Die eGFR gibt an, wie viel Blut die Nieren pro Minute reinigen können. Mit zunehmender Beeinträchtigung der Nierenfunktion steigt häufig auch der Albumin-Wert im Urin an. Die laborchemisch gemessene Urin-Albumin-Creatinin-Ratio (UACR) ermittelt sensitiv und präzis das Verhältnis zwischen Albumin und Creatinin im Urin.

In der Fortbildungsveranstaltung „Nieren sterben leise? Früherkennung und Diagnose von Nierenerkrankungen mit Hilfe der Labormedizin“ am 26.03.2025 wird das labordiagnostische Vorgehen sowohl bei chronischen als auch bei akuten Nierenerkrankungen vorgestellt. Gemeinsam besteht dann die Möglichkeit, unter der Beteiligung von Haus- und Fachärzten, eine Lösung der Unterversorgung nierenerkrankter Personen im Interesse der Patientinnen und Patienten zu überlegen.