Beta-Crosslaps (CTX) – Marker der Knochen­resorption

Während des normalen Knochenstoffwechsels unterliegt das Kollagen (Typ I) einem permanenten Auf- und Abbau. Bei der Degradation des Kollagens werden verschiedene Bruchstücke frei und sind im Blut bzw. Urin nachweisbar. Hierzu gehören die N- und C-terminalen Telopeptide (Abb. 1). Die C-terminalen Telopeptide (CTX) werden auch als Beta-Crosslaps bezeichnet und können als Marker für den Knochenabbau genutzt werden.

Abb. 1: Beim Abbau des Kollagens werden neben den Querverbindungen (grün: Pyridinolin, Desoxypyridinolin) auch C- und N-terminale Telopeptide (CTX, NTX) des Kollagens freigesetzt.

Hintergrund

Die Knochenresorption ist bei der Osteoporose im Alter und insbesondere bei postmenopau­salen Frauen erhöht. Umfassende Informationen zur Labordiagnostik rund um die Osteoporose finden Sie in unserem Themenheft „Labordiagnostik-Osteoporose“

Der Einsatzschwerpunkt der Beta-Crosslaps liegt in der Unterstützung der Diagnose (bzw. des Ausschlusses) und in der Verlaufskon­trolle einer Osteoporose unter antiresorptiver Therapie – bei Therapiestart sowie 3–12 Monate nach Therapiestart. Siehe auch die Empfehlungen der DVO Leitlinie Prophy­laxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose von 2023.

Informationen zur Labordiagnostik

Die Beta-Crosslaps zeigen eine ausgeprägte zirkadiane Rhythmik mit den niedrigsten Werten zur Mittagszeit. Daher wird eine Blutent­nahme standartmäßig morgens zwischen 7:00 und 9:00 Uhr am nüchternen Patienten empfohlen. Insbesondere für die Verlaufsbeurteilung ist es bedeutsam, die Blutentnahme immer unter den gleichen Bedingungen durchzuführen.

Optimalerweise wird die Bestimmung in EDTA (-Plasma) empfohlen, da hier die Stabilität am höchsten ist. Nachrangig kann auch eine Analytik aus Serum erfolgen, dann muss allerdings eine Kühlung des Materials gegeben sein, da es sonst zu einem deutlichen Abfall des Messwertes kommt.

Präanalytik: nüchtern, morgens zwischen 7:00 und 9:00 Uhr 
Material: optimal: EDTA (-Plasma); nachrangig: Serum gekühlt

Indikationen und Einsatzgebiete

  • V.a. primäre oder sekundäre Osteoporose
  • Status Knochenstoffwechsel in der Postmenopause
  • Hyperparathyreoidismus
  • Multiples Myelom
  • Knochenmalignome und Metastasen
  • Renale Osteodystrophie
  • Morbus Paget
Marker der Knochensynthese Material  
P1NP
(Prokollagen-1-N-terminales Propeptid)
Serum oder 
EDTA-Plasma
  • stabil bei Raumtemperatur
Ostase 
(knochenspezifische Alkalische Phosphatase)
Serum
  • stabil bei Raumtemperatur
Osteocalcin EDTA-Plasma
  • stabil für 2 Tage bei RT (nur 8 h in Serum)
  • Blutentnahme nüchtern morgens 7:00–9:00 Uhr
Marker des Knochenabbaus Material  
Beta-CTX
(Crosslaps)
EDTA-Plasma
  • gekühlt, optimalerweise gefroren
  • Blutentnahme nüchtern morgens 7:00–9:00 Uhr
Pyridinolin (PYD), Desoxypyridinolin (DYD)
(Crosslinks)
Urin
  • unabhängig von der Ernährung
  • stabiler als Serumparameter
  • auch geeignet für Tumor-Patienten mit Knochen­metastasen
  • Präanalytik: 10 ml zweiter Morgenurin, Lagerung und Transport lichtgeschützt
TRAP 5b
(Tartrat-resistente Saure Phosphatase)
Serum, 
gefroren
  • stabil bei taggleichem Laboreingang
  • unabhängig von Ernährung
  • keine tageszeitliche Schwankung

 

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