Xylose-Test (D-Xylose-Test)

Indikation

  • V. a. verminderte Kohlenhydratresorption im oberen Jejunum
  • V. a. Malabsorption (Abgrenzung von pankreatogener Malassimilation/Maldigestion)

Testprinzip

D-Xylose wird nach Verabreichung im oberen Jejunum resorbiert, kaum metabolisiert und zum größten Teil renal eliminiert. Als Maß für die resorbierte Menge gilt der Anteil oraler D-Xylose, der innerhalb einer bestimmten Zeit im Urin wiedergefunden wird. Alternativ oder zusätzlich wird die Resorptionsleistung durch Bestimmung im Serum gemessen.

Hinweise

  • Bei Kindern Vermeiden des Urinsammelns (Fehlerquelle) durch Blutuntersuchung möglich
  • Testbeginn nach 8 h Nahrungskarenz, Blase vor Testbeginn entleeren
  • Nebenwirkungen (bei Kohlenhydratintoleranz): Meteorismus, Diarrhoe, Übelkeit
  • Messparameter [Material]: Xylose [Serum, Urin]

Testdurchführung

  1. Blutentnahme basal (0 min)
  2. 25 g D-Xylose gelöst in 300 ml Wasser oder Tee trinken, Beginn der Urinsammelphase
  3. Blutentnahme nach 90 min
  4. 250 ml Wasser oder Tee trinken
  5. Ende der Urinsammelphase (Volumenbestimmung) nach 5 h (letztmaliges Entleeren der Blase)
    Kinder < 12 Jahre
    • < 6 Monate: 15 g D-Xylose pro m² Körperoberfläche
    • Kinder bis 12 Jahre (4–30 kg): 5 g D-Xylose in 100–200 ml Wasser gelöst, Blutentnahme nach 60 min

Bewertung

  • Unauffälliger Befund (25 g Belastung): nach 1–2 h Anstieg der nachgewiesenen D- Xylose auf > 30 mg/dl im Serum (Test Kinder < 6 Monate: > 15 mg/dl, Kinder < 12 Jahre: > 20 mg/dl) und > 4 g (> 1,2 g nach Belastung mit 5 g, bei Neugeborenen: Nachweis > 12 % der Xylosemenge) im 5 h-Sammelurin (z. B. Differenzialdiagnose Pankreasinsuffizienz).
  • Malabsorption: Der Anstieg der D-Xylose-Konzentration bleibt jeweils aus (Indikation Dünndarmbiopsie überdenken, Differenzialdiagnosen u. a. Zöliakie, Amyloidose, Z.n. Dünndarmresektion, Sklerodermie, Karzinoid-Syndrom, Gastrinom etc.).
  • Falsch niedrige Werte (Serum): Erbrechen, langsame Magenentleerung, bakterielle Fehlbesiedlung des Darms, Cholestase.
  • Falsch niedrige Werte (Urin): Medikamente (Acetylsalicylsäure, Digitalis, Indometacin, Neomycin, Opiumalkaloide, MAO-Inhibitoren), Sammelfehler, Restharnbildung, Erbrechen, Niereninsuffizienz, Cholestase.
  • Ansprechpartner
  • Downloads

Ansprechpartner