Sekretin-Provokationstest

Indikation

Diagnostik und Therapiekontrolle eines Gastrinoms (Zollinger-Ellison-Syndrom), G-Zell-Hyperplasie

Testprinzip

Sekretin hemmt die Säureproduktion, was nachfolgend zu einer Stimulation der Gastrinkonzentration (antrale G-Zellen und oberer Dünndarm, Gegenregulation) und der Magensäuresekretion führt.

Hinweise

  • Kontraindikation: akute Pankreatitis, akuter Schub einer chronischen Pankreatitis .
  • Vor Testbeginn Medikation beachten: Absetzen von Antacida, Anticholinergika, H²-Rezeptorantagonisten (mindestens 1 Tag) und Protonenpumpenhemmern (mindestens 5–7 Tage); Gastrinwirkung wird reduziert durch Glucocorticoide, Östrogene, Gestagene, Opiate.
  • Ein erhöhtes Gastrin kann auch bei Zustand nach Vagotomie, Billroth-II-Magen, chronisch atrophischer Gastritis, Helicobacterpylori-Gastritis und Magenausgangsstenose vorliegen.
  • Nebenwirkungen: abdominelle Beschwerden, Übelkeit, Überempfindlichkeitsreaktion.
  • Messparameter [Material]: Gastrin [Serum], bitte Kühl-/Gefrierbox (Best.-Nr. 260485) anfordern; Serum gefroren einsenden.

Testdurchführung

  1. Testbeginn nach 12h Nahrungskarenz
  2. Blutentnahmen basal zu den Zeitpunkten -15 und 0 min
  3. i. v.-Applikation von 2 IE Sekretin/kg Körpergewicht (z. B. Secrelux®) innerhalb von 30 s
  4. Blutentnahme nach 2, 5, 10, 15 und 30 min

Bewertung

  • Unauffälliger Befund: Werte < 115 pg/ml vor und < 200 pg/ml nach Stimulation (minimaler Anstieg, in 10 % der Fälle auch bei Gastrinom möglich).
  • Gastrinom: basal oft Werte > 300 pg/ml, nach Stimulation oft weiterer Anstieg des Gastrins um > 200 pg/ml; ein Anstieg um mehr als 100 % des Ausgangswertes gilt als beweisend für ein Gastrinom. In 10 % der Fälle bleibt der Test auch beim Gastrinom negativ.
  • Weitere Tumormarker je nach Erkrankungsverdacht: z. B. bei V. a. Gastrinom: Chromogranin A; bei V. a. MEN1: Calcium, Prolaktin.
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