Fenske W, Refardt J, Chifu I et al. A Copeptin-Based Approach in the Diagnosis of Diabetes Insipidus. N Engl J Med 2018; 379:428-439.

Fenske W, Quinkler M, Lorenz D et al. Copeptin in the differential diagnosis of the polydipsia-polyuria syndrome-revisiting the direct and indirect water deprivation tests. J Clin Endocrinol Metab 2011; 96:1506-1515.

Timper K, Fenske W, Kühn F et al. Diagnostic Accuracy of Copeptin in the Differential Diagnosis of the Polyuria-polydipsia Syndrome: A Prospective Multicenter Study. J Clin Endocrinol Metab. 2015 Jun; 100(6):2268-74.

Fenske W et al. Copeptin in the Differential Diagnosis of the Polydipsia-Polyuria Syndrome – Revisting the Direct and Indirect Water Deprivation Tests. J Clin Endocrinol Metab. 2011 May; 96(5):1506-15.

Chifu I et al. Neuer Diagnosestandard bei Verdacht auf Diabetes insipidus

Copeptin (CT-proAVP) bei Verdacht auf Diabetes insipidus

Auch ohne vorherige Flüssigkeitskarenz (osmotische Belastung) kann ein renaler Diabetes insipidus mit einer Einzelbestimmung des Plasma-Copeptins zuverlässig nachgewiesen werden.

Die Herausforderung bei einem klinischen Polyurie-Polydipsie-Syndrom mit hypotoner Polyurie ist die Differentialdiagnostik zwischen den drei Hauptursachen:

  • renaler Diabetes insipidus (~ 5–10 %)
  • zentraler Diabetes insipidus (~ 50 %)
  • primäre Polydipsie (~ 40–45 %)

Am häufigsten kommt der zentrale Diabetes insipidus vor. Hierbei ist die hypophysäre Freisetzung von AVP (Arginin Vasopressin Peptid, synonym ADH (antidiuretisches Hormon)) gestört. Bei dem seltener vorkommenden renalen Diabetes insipidus kann die Niere  aufgrund einer ADHResistenz keinen oder nur unzureichend konzentrierten Urin ausscheiden. Bei der primären Polydipsie führt eine meist psychogen bedingte exzessive Trinkmenge zu einer ADH Suppression. Bislang galt der indirekte Durstversuch als Goldstandard in der Diagnostik des Polyurie-Polydipsie-Syndroms.

Die diagnostische Gesamtzuverlässigkeit ist mit ca. 70 % jedoch beschränkt (2, 3). Vor allem die Detektion einer primären Polydipsie und die Abgrenzung zu Patienten mit einer partiellen zentralen oder einer renalen  olydipsie ist eine Herausforderung, insbesondere wenn es darum geht, das instabile ADH direkt zu messen.

Es konnte jedoch gezeigt werden, dass das äquimolar zu ADH freigesetzte Copeptin ein zuverlässiger und stabiler osmotisch-sensitiver Surrogatmarker ist. Ein renaler Diabetes insipidus kann durch eine einzelne Copeptin-Bestimmung ohne vorherige Durstphase bzw. ohne osmotische Stimulation zuverlässig erfasst werden.

Für die direkte Unterscheidung zwischen einer primären Polydipsie und einem zentralen Diabetes insipidus wurde in einer internationalen prospektiven Studie (1) die diagnostische Verlässlichkeit des Plasma-Copeptins unter osmotischer Stimulation mit einer 3 % NaCl- Infusion untersucht (250 ml Startbolus mit folgend 0,15 ml/kg KG/min. bis Zielosmolalität) (1).

Primärer Endpunkt war das diagnostische Outcome zwischen stimuliertem Copeptin und indirektem Durstversuch. Hierbei ergab sich eine bedeutsame Überlegenheit des NaCl-Stimulationstests. Es zeigte sich eine diagnostische Zuverlässigkeit für Copeptin von 96,5 % (Sensitivität 93,2 %, Spezifität 100 %) vs. 76,6 % (Sensitivität 86,4 %, Spezifität 69,5 %) (Abb.1). Bei der anspruchsvollen Differenzierung einer primären Polydipsie von einem inkomplettem zentralen Diabetes Insipidus war auch der osmotische Belastungstest mit NaCl vs. indirektem Durstversuch klar im Vorteil (95,2 vs. 73,3 %).

Vorteile von Copeptin gegenüber ADH

  • Bleibt im Serum auch bei Raumtemperatur mehrere Tage stabil.
  • Keine analytisch relevante Bindung an Thrombozyten – weniger falsch erhöhte Werte
  • Copeptin ist ein größeres Molekül als ADH, sodass sensitivere und präzisere Methoden genutzt werden können.
  • Schnellere Befundübermittlung durch kürze Analysenzeit

Indikationen zur Copeptin-Bestimmung

  • Verdacht auf einen Diabetes insipidus bei einem Polyurie-Polydipsie-Syndrom
  • Differenzierung des Diabetes insipidus in die Unterformen renalis und centralis
  • Abklärung einer unklaren Hyponatriämie

Literatur

1. Fenske W, Refardt J, Chifu I et al. A Copeptin-Based Approach in the Diagnosis of Diabetes Insipidus. N Engl J Med 2018; 379:428-439.
2. Fenske W, Quinkler M, Lorenz D et al. Copeptin in the differential diagnosis of the polydipsia-polyuria syndrome-revisiting the direct and indirect water deprivation tests. J Clin Endocrinol Metab 2011; 96:1506-1515.
3. Timper K, Fenske W, Kühn F et al. Diagnostic Accuracy of Copeptin in the Differential Diagnosis of the Polyuria-polydipsia Syndrome: A Prospective Multicenter Study. J Clin Endocrinol Metab. 2015 Jun; 100(6):2268-74.
4. Fenske W et al. Copeptin in the Differential Diagnosis of the Polydipsia-Polyuria Syndrome – Revisting the Direct and Indirect Water Deprivation Tests. J Clin Endocrinol Metab. 2011 May; 96(5):1506-15.
5. Chifu I et al. Neuer Diagnosestandard bei Verdacht auf Diabetes insipidus

Abrechnung

Parameter Probenmaterial EBM GOÄ
    Ziffer Ziffer € (1,15-fach)
Copeptin (CT-proAVP)

1 ml Serum

32416 24,90 € 4062 32,18 €
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