Betäubungsmittel im Kapillarblut nachweisen

Für die Bestimmung von Betäubungsmitteln und Pharmaka wird häufig Spontanurin als Probenmaterial eingesetzt. Bei der Urinabgabe ist eine Probenmanipulation der Patienten auszuschließen, sie muss daher unter Aufsicht erfolgen. Dieses Vorgehen erweist sich in der Praxis häufig als sehr zeit- und kostenaufwendig. Zudem erlauben Urinproben keine Rückschlüsse auf eine pharmakologische Beeinflussung des Patienten. Eine Spiegelbestimmung ist nur im Blut sinnvoll bzw. möglich. Jedoch ist die venöse Blutprobenahme nach Venenpunktion aufgrund des schlechten Venenzustands dieser Patientengruppe ebenfalls häufig erschwert. Abhilfe schafft die Bestimmung von Betäubungsmitteln aus dem Kapillarblut.

Die Nachfrage der Drogenanalyse im Kapillarblut steigt kontinuierlich, durch die unkomplizierte Abnahme ist diese Methode in den Praxen und Instituten sehr angesehen.

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T. 04152 803-460
toxikologie(at)LADR.de

Schon seit 2007 kann eine umfassende Bandbreite an relevanten Substanzen in unserem Labor mittels hoch empfindlicher LC-MS/MS-Methoden auch über das übliche Spektrum der Teststreifen hinaus qualitativ nachgewiesen werden. Seit diesem Jahr setzt auch das Anti-Doping-Labor der Deutschen Sporthochschule in Köln Methoden zum Nachweis von Dopingmitteln aus dem Kapillarblut ein. Im Gegensatz zu Trockenblutproben (DBS) ermöglicht unser spezielles Entnahmesystem des Kapillarbluts eine quantitative Bewertung.

Ansprechpartner

Ihr Kontakt

Dr. rer. hum. biol. Lars Wilhelm

Fachingenieur für Toxikologie
Abteilungsleiter Toxikologie

Vorteile der Kapillarblutproben für die Bestimmung von Betäubungsmitteln und Pharmaka

Schon ein Blutstropfen reicht zur Analyse

  • Keine Manipulation möglich
  • Wenig invasiv und somit größere Akzeptanz bei der Patienten- und Probandengruppe
  • Einfache und schnelle Probenahme
  • Quantitative Bestimmung im Blut
  • Ermöglicht die Einschätzung des pharmakodynamischen Effekts
  • Quantitative Verlaufskontrolle

Vergleich der Analyse von den Kapillarblutproben und den Urinproben

Analyt KB + Urin + KB + Urin − KB − Urin + KB − Urin − NPV
Amphetamin 11 6 2 214 99%
Benzodiazepin 73 13 12 149 94%
Kokain 24 12 4 203 98%
Methadon 209 2 0 7 100%
Opiate 58 12 8 165 95%
Buprenorphin 21 3 6 11 65%
Cannabis (>50)
Cannabis (>20)
24 0 44 90 67%
73%
ETG 28 5 3 26 90%

KB Kapillarblutproben, + positive Ergebnisse, – negative Ergebnisse, NPV negative predictive value

Die Positivraten im Kapillarblut sind vergleichbar mit denen im Urin (Tabelle 1).


Zudem bietet die Bestimmung von Betäubungsmitteln und Pharmaka in Kapillarblut folgende Vorteile:

Nicht manipulierbar:
Zum Teil können Analyten sogar länger nachgewiesen werden. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn der Urin auf Grund einer großen Flüssigkeitsaufnahme sehr verdünnt ist (niedriger Kreatininwert im Urin) oder eine Manipulation der Urinprobe vorliegt.

Sehr geringe falsch positive Ergebnisse:
Die Aufnahme einer geringen Dosis wie Morphin aus dem Mohnbrötchen oder Ethanol bei der Händedesinfektion führt nicht zu unerwünscht positiven Befunden wie im Urin.

Variante A: Kapillarblutentnahme mit Minivette POCT und MiniCollect Röhrchen

Variante B: Kapillarblutentnahme mit der End-to-EndKapillare

Relative Substanzen wie Benzodiazepine oder Methadon

Für relevante Substanzen wie beispielsweise Benzodiazepine oder Methadon erfolgt die Analyse zudem semiquantitativ. Mit einer speziellen empfindlichen Methode kann auch der Ethanolmetabolit Ethylglucuronid in sehr geringen Konzentrationen im Kapillarblutnachgewiesen werden.

Das Substanzspektrum wird kontinuierlich erweitert und aktuellen Fragestellungen angepasst. Hinweise hierzu entnehmen Sie bitte dem Befundbericht.

Amphetamine/
Stimulanzien
Benzodiazepine/
Sedativa
Opiate/
Opioide
Weitere
Amphetamin Diazepam Morphin ∆ 9 -THC
Metamphetamin Oxazepam Morphinglucuronid ∆ 9 -THC-COOH
MDA Nordiazepam Codein MDMB-CHMICA
MDMA Temazepam Monoacetylmorphin AB-CHMINACA
MDE(A) Lorazepam Acetylcodein FUB-AMB
MDPV Lormetazepam Dihydrocodein AB-FUBINACA
Methylphenidat Flurazepam   ADB-PINACA
Ritalinsäure Bromazepam Methadon MAB-CHMINACA
Mephedron Midazolam EDDP 5F-ADB
Methylon Nitrazepam Buprenorphin  
Flouramphetamin Clonazepam Norbuprenorphin Pregabalin
PMA 7-Aminoclonazepam Hydromorphon Gabapentin
PMMA Flunitrazepam Oxycodon  
Naphyron 7-Aminoflunitrazepam Tramadol Quetiapin
  Alprazolam Demethyltramadol Norquetiapin
Kokain OH-Alprazolam Naloxon 7-OH-Quetiapin
Benzoylecgonin Tetrazepam Fentanyl  
  Etizolam U-47700 Ethylglucuronid
    Tilidin Trimipramin
  Zolpidem Nortilidin Amitriptylin
  Zopiclon   Doxepin
  ACP   Nortriptylin
  Promethazin   Identitätsprofil

Abrechnung

Amphetamine/
Stimulanzien
Benzodiazepine/
Sedativa
Opiate/
Opioide
Weitere
Amphetamin Diazepam Morphin ∆ 9 -THC
Metamphetamin Oxazepam Morphinglucuronid ∆ 9 -THC-COOH
MDA Nordiazepam Codein MDMB-CHMICA
MDMA Temazepam Monoacetylmorphin AB-CHMINACA
MDE(A) Lorazepam Acetylcodein FUB-AMB
MDPV Lormetazepam Dihydrocodein AB-FUBINACA
Methylphenidat Flurazepam   ADB-PINACA
Ritalinsäure Bromazepam Methadon MAB-CHMINACA
Mephedron Midazolam EDDP 5F-ADB
Methylon Nitrazepam Buprenorphin  
Flouramphetamin Clonazepam Norbuprenorphin Pregabalin
PMA 7-Aminoclonazepam Hydromorphon Gabapentin
PMMA Flunitrazepam Oxycodon  
Naphyron 7-Aminoflunitrazepam Tramadol Quetiapin
  Alprazolam Demethyltramadol Norquetiapin
Kokain OH-Alprazolam Naloxon 7-OH-Quetiapin
Benzoylecgonin Tetrazepam Fentanyl  
  Etizolam U-47700 Ethylglucuronid
    Tilidin Trimipramin
  Zolpidem Nortilidin Amitriptylin
  Zopiclon   Doxepin
  ACP   Nortriptylin
  Promethazin   Identitätsprofil

Die Nachfrage der Drogenanalyse im Kapillarblut steigt kontinuierlich, durch die unkomplizierte Abnahme ist diese Methode in den Praxen und Instituten sehr angesehen.

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