Kinderwunsch

Laboranalytik bei Kinderwunsch ohne Anzeichen einer erschwerten Empfängnis

Lt. Richtlinie zur Empfängnisregelung und zum Schwangerschaftsabbruch als Kassenleistung geregelt:

• Blutuntersuchung: Varizella-Zoster-Virus (Windpocken) bei ungeklärter Immunitätslage

• im Morgenurin: Chlamydia trachomatis (bis Ende 25. Lebensjahr)

Empfehlenswerte Blutuntersuchungen (IGeL/Wunschleistung):

• Cytomegalie*

• Parvovirus B19 (Ringelröteln)*

• Toxoplasmose

• ggf. Röteln (in Abhängigkeit der Impfpasskontrolle)

• Rhesusfaktor/-formel

• Kell-Antigenbestimmung

• Blutgruppenantikörper

• Makroprolaktin

Vor geplanter Schwangerschaft ist zur Überprüfung der Immunitätslage eine Impfpasskontrolle vorzunehmen. Bei dokumentierter zweimaliger Rötelnimpfung ist Immunität anzunehmen. Eine Röteln-Antikörperbestimmung ist dann nicht erforderlich. Fehlende Impfungen gemäß Schutzimpfungsrichtlinie (insbesondere gegen Röteln, Varizellen und Pertussis) sollten vor einer geplanten Schwangerschaft nachgeholt werden. Der zeitliche Abstand zwischen der Gabe von Lebendimpfstoffen (z.B. Masern, Mumps, Röteln; Varizellen) und Konzeption sollte mindestens 4 Wochen betragen.

(*Ausnahme: Bei Berufen mit engem Kontakt zu Kleinkindern trägt der Arbeitgeber die Kosten.)

Laboruntersuchungen bei andauerndem unerfüllten Kinderwunsch

Beim Kinderwunsch ist es generell wichtig, eine Abklärung bei der Frau und dem Mann vorzunehmen. Wir stellen hier die Basisdiagnostik vor:

Diagnostik bei der Frau:

Hat die Frau einen regelmäßigen Zyklus sollte man frühzeitig nichtendokrine Ursachen einer Sterilität mit abklären (Tubenpassage, Hysteroskopie).

• Am Zyklusbeginn E2, FSH und LH bestimmen. So kann man Anzeichen einer beginnenden ovariellen Erschöpfung erkennen (E2 evtl. erhöht, FSH hoch). Ergänzend hierzu evtl. eine AMH-Bestimmung (z.B. zur Beantwortung der Frage, ob eine Kinderwunschbehandlung noch sinnvoll ist).

• In der Zyklusmitte (ca. 14. Zyklustag) können E2, LH und Progesteron anzeigen, ob ein sprungbereiter Follikel vorliegt.

• Um den 21. Zyklustag kann die Lutealphase mit E2 und Progesteron kontrolliert werden.

Bei Follikelreifungsstörungen sollte eine Kontrolle der Androgene und des Prolaktins erfolgen.

Liegt eine Oligomenorrhoe oder ein V.a. PCO-Syndrom vor, sollten die Androgene Testosteron, Androstendion, DHEAS und ggf. 17-OH-Progesteron in der 1. Zyklushälfte kontrolliert werden. Eine Erhöhung von DHEAS und 17-OH-Progesteron weist auf eine verstärkte Produktion der Androgene in der NNR hin und kann z.B. ein late onset AGS anzeigen. In diesem Fall wäre eine weitere Diagnostik zu empfehlen (ACTH-Test mit basaler und stimulierter Bestimmung von 17-OH-Progesteron oder direkt eine molekulargenetische Abklärung des 21-Hydroxylase-Gens und ggf. weiterer Gendefekte).

Weitere sinnvolle Untersuchungen:

• TSH, ggf. weitere Schilddrüsendiagnostik

• Zöliakie

Diagnostik beim Mann

Neben dem Spermiogramm sollte bei subnormalen Ejakulatwerten leitliniengemäß eine Bestimmung von FSH und Testosteron erfolgen.

Zusätzlich sollten bei erniedrigten Testosteronwerten eine Wiederholung der Testosteronmessung sowie die zusätzliche Bestimmung von SHBG (zur Ermittlung des freien Testosterons) und Prolaktin erfolgen.

Durchgeführt an folgenden Laboren

Beratung im LADR-Verbund

Bei detaillierten Fragestellungen stehen Ihnen die Experten aus dem LADR-Kinderwunschzentrum in Münster zur Verfügung.

Hinweis

Telefon 0251 482670

info@kinderwunschtherapie.de

www.muenster-kinderwunschzentrum.de/