Pneumocystis

Pneumocystis jirovecii (früher P. carinii) kann bei Patienten mit schwerer Immunsupression (HIV-Infizierte, Patienten unter immunsupressiver oder zytostatischer Therapie) lebensbedrohliche interstitielle Pneumonien verursachen.

Untersuchungsmaterial

Bronchoalveoläre Lavageflüssigkeit (10 ml) ist am besten geeignet. Der Nachweis von P. jirovecii im Trachealsekret (5 ml), im induzierten Sputum (5 ml) oder im Rachenspülwasser (2-5 ml) ist mit niedrigerer Sensitivität möglich.

Der semiquantitativer Nachweis erfolgt mittels einer real-time PCR und basiert auf Detektion einer spezifischen Pneumocystis-DNA-Zielsequenz  (ein Abschnitt der großen mitochondrialen Ribosomen-Untereinheit). 

Da das Verfahren hochsensitiv ist, schließt ein negatives Ergebnis mit hoher Wahrschenlichkeit eine Pneumocystis-Infektion aus. Ein positives Ergebnis kann mit einer aktiven Pneumocystis-Infektion assoziiert sein oder eine subklinische Kolonisation anzeigen.  Um die klinische Signifikanz eines positiven Nachweises besser bewerten zu können, werden die semiquantitativen Ergebnisse mitgeteilt. Eine Aussage zum Krankheitswert des P.jirovecii-DNA-Nachweises kann nur in Kenntnis des klinischen Bildes erfolgen.

Der kulturelle Nachweis ist nicht möglich, serologische Verfahren sind nicht verfügbar.

Die Untersuchung von respiratorischen Materialien nach einer Behandlung von Pneumocystis-Infektion wird nicht empfohlen.

Mehr Infos: 

PDF AWFM-Leitlinie OI bei HIV-Infizierten, Therapie und Prophylaxe opportunistischer Infektionen 

CDC's Pneumocystis infection, Centers for Disease Control & Prevention

Literatur: 

MIQ  (Qualitätsstandards in der mikrobiologisch-infektiologischen Diagnostik): Infektionen der tiefen Atemwege, 2. Auflage. Heft 08, 2010, München: Urban & Fischer.

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